Schuldenkrise: Oliven-Pizza soll Griechenland retten

30. Juni 2015 | Von | Kategorie: Ausland
Alexis Tsipras wurde während der Pubertät selbst oft Pizza-Face genannt.

Alexis Tsipras wurde während der Pubertät selbst oft Pizza-Face genannt.

Athen (den) – Ein optimistisch klingender Premier Alexis Tsipras hat am frühen Dienstagnachmittag eine Kursänderung in der Schuldenkrise seines Landes verkündet. Durch die Produktion und den Verkauf von rund 30 Millionen Tonnen Kalamata-Oliven sollen die Staatsschulden von etwas über 300 Milliarden Euro getilgt werden.

«Früher in der Schule haben wir oft Spanakopita (Spinatkuchen Anm. d. Red.) verkauft, um grössere Ausflüge zu finanzieren», so Tsipras gegenüber dem Enthüller. «Warum sollte das nicht auch mit Oliven klappen? Damals sammelten wir Geld für den Ausflug, heute gegen den Rauswurf.»

Bloss keine griechischen Arbeiter

Da es auf den griechischen Inseln nur wenig Platz für den Olivenanbau gibt, plant Tsipras eine weitflächige Plantage im autonomen Gebiet der westlichen Sahara zu bepflanzen. Die Arbeiter für die Plantage sollen aus den Flüchtlingszentren in Griechenland und Italien deportiert werden.

«Das ist für alle Beteiligten die beste Endlösung», meint Tsipras. «Unsere Strände sind wieder frei von diesen Zigeunern, die Flüchtlinge erhalten gesicherte Jobs und wir unsere 30 Millionen Tonnen Oliven.» Ein weiterer Vorteil der Flüchtlinge sei, dass diese sich mit den afrikanischen Bedingungen bereits bestens auskennen und somit für eine Plantage in der Sahara gerüstet seien. Auf die Frage, warum er keine griechischen Arbeiter anstellen wolle, meinte Tsipras: «Sind Sie wahnsinnig? Die sitzen doch nur den ganzen Tag rum, saufen Ouzo und lassen sich mit 35 pensionieren.»

Vertrieb per Pizza

Beim Vertrieb der Oliven setzt Tsipras ebenfalls auf eine revolutionäre Strategie. «Man kann den Europäern nicht einfach 30 Millionen Tonnen Oliven hinstellen und erwarten, dass sie die fressen», so der Premier. «Wenn jeder EU-Bürger unserem Staat 5 Euro spenden würde, wären wir raus aus den Schulden. Aber solange man diesen dekadenten Neo-Römern nichts Fettiges bietet, beissen Sie auch nicht an.» Statt einzeln sollen die Oliven auf rund drei Billionen Pizzen verkauft werden. Die erste Ladung «Pizza alla Malakia», so der Name der aktuellen Prototypen, wird voraussichtlich im Oktober 2015 in diversen europäischen Supermärkten erhältlich sein.

Die Idee zu dieser revolutionären Distributionsstrategie kam Tsipras während den Gesprächen mit Italien zur Deportation der Flüchtlinge in die Olivenlager. «Auch Italien leidet an hoher Arbeitslosigkeit», so Tsipras. «Ein Staatsauftrag über 3 Billionen Pizzen schafft in Italien nicht nur Millionen von Arbeitsplätzen, sondern spült auch noch rund 30 Billionen Euro in deren Staatskasse.» Produziert wird die Pizza alla Malakias voraussichtlich auf der italienischen Insel Lampedusa.

Spanien will nachziehen

Auch beim weltgrössten Olivenproduzenten Spanien hat sich Tsipras‘ Plan bereits herumgesprochen. Mangels Flüchtlingen kommt für die Iberer eine Produktion in Nordafrika aber eher ungelegen. Aktuell wird in Madrid diskutiert, ob die autonomen Gebiete von Katalonien und dem Baskenland flächendeckend mit Olivenhainen überzogen werden können.

Text: Panagiotis Enis, Foto oben: Aexis Tsipras von Wikicomons/FrangiscoDer

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