„Leider müssen sich zum Wohle der Eidgenossenschaft alle ans gängige Adoptionsrecht halten, Menschen als auch Tiere“, so Zoodirektor Raphael Martolli. Seit Anfang April würden sich die beiden Vögel liebevoll um die Aufzucht von Küken Benjamin kümmern. Bisher seien sie eine Bilderbuchfamilie. „Doch wie sieht das aus, wenn Benjamin in die Schule kommt? Er wird garantiert gehänselt werden“, ist sich Martolli sicher. Ausserdem wolle man verhindern, dass auf einmal die ganze Kolonie schwul werde. „Wir sind darauf angewiesen, dass es im Zoo weiterhin Nachwuchs gibt. Was wenn sich die anderen Pinguine an Rolli und Marius ein Beispiel nehmen?“
Natur verhält sich widerrechtlich
Versuche, den beiden Pinguinen den Nachwuchs wegzunehmen, seien schiefgegangen. „Rolli und Marius haben die Wärter jeweils gebissen. Und auch Benjamin ist sofort zu seinen Eltern zurückgewatschelt.“ Darum bleibe aktuell keine andere Möglichkeit, als das Paar einzuschläfern.
„Manchmal verhält sich die Natur halt widerrechtlich, da kann man nichts machen. Würden wir in der Bananenrepublik Österreich leben, wäre das Ganze kein Problem, da können Homosexuelle fremde Kinder adoptieren“, sagt Martolli. Aber in der Schweiz sei halt nur die Stiefkind Adoption möglich. Und Benjamin sei nun mal kein Stiefkind des Paares. Er sei sich jedoch sicher, dass das kleine Küken den Verlust der Eltern überstehen werde. „Was einen nicht umbringt, macht einen stärker. Ausserdem wird Benjamin ja noch immer die grenzenlose Liebe der Zoobesucher durch die 5cm dicke Sicherheitsscheibe zu spüren bekommen.“