12-Jähriger in Einsiedler Babyklappe deponiert

28. Januar 2015 | Von | Kategorie: Schweiz
Der kleine Joshua

Joshua geht es mittlerweile wieder besser. Er fühle sich so fit, dass er auch 10 Minuten der Tagesschau moderieren könnte.

Einsiedeln (den) — Zum siebten Mal ist im Spital Einsiedeln ein Kind anonym deponiert worden. Keine grosse Sache, könnte man denken. Und doch, diesmal ist alles anders. Denn der abgegebene Joshua ist 144 Monate alt. Oder anders gesagt: Joshua ist zwölf.

Laut dem Einweisungsbericht handelt es sich bei ihm um das erste Kind, welches aufgrund seines deutlich fortgeschrittenen Säuglingsalters nicht komplett durch die Klappe passte. Die zuständigen Ärzte mussten den kleinen Findling mit einem Bolzenschneider aus seiner misslichen Lage befreien. „Es waren dramatische Minuten, sowohl für uns als auch für den Jungen“, erzählt die noch immer aufgewühlte Krankenschwester Marianne Zurbuchen. „Zum einen wollten wir die teure Babyklappe nicht allzu sehr beschädigen, zum anderen brüllte Joshua, er würde uns umbringen, sollte der Bolzenschneider seinen hippen Undercut zerstören.“

Mittlerweile gehe es dem 12-Jährigen den Umständen entsprechend gut, sagt Kinderarzt Dr. Foletti. „Allerdings ist Joshua sehr hungrig und übermüdet. Er spricht nur, wenn er ein weiteres Red Bull will oder das WLAN-Signal zu schwach für sein iPad ist. Möglicherweise braucht er noch eine Weile, um sich bei uns einzuleben.“

Brief in Hose gefunden

Diese deutsche Babyklappe wird am Wochenende als Backofen benutzt

Diese deutsche Babyklappe wird am Wochenende als Backofen benutzt

Von wem Joshua abgegeben wurde, ist nicht bekannt. Der Junge habe auf die Frage nach seinen Eltern mit einem „Das sind zwei Loser, die mich das Dschungelcamp nicht zu Ende gucken lassen“ geantwortet. Allerdings wurde in der Hose des 12-Jährigen ein Brief gefunden. In diesem entschuldigt sich seine 26-jährige Mutter für die drastische Massnahme.

„Wir haben mit Joshua alles versucht, aber er hat ständig rebelliert. Weder wollte er täglich 30 Minuten Blockflöte üben, noch ass er sein Gemüse auf. Ausserdem hat er die Katze der Nachbarn mit Zigrattenstummeln beworfen und in der Schule ein Mädchen auf der Toilette fotografiert.“ Sie könne sich nicht mit einem Sturkopf wie Joshua abmühen, denn sie habe noch zwei weitere Kinder zu erziehen, so die verzweifelte 26-Jährige. Sie hoffe allerdings, dass die Babyklappe ihrem Sohn eine Lehre sei und er die Massnahme als Aufruf verstehe, sein Leben endlich in den Griff zu bekommen. Das Krankenhauspersonal wollte sich zum Brief nicht äussern, da man befürchte, Joshuas Mutter könnte noch weitere Kinder abliefern.

Seniorenklappe vor dem Aus

Nicht weitergeführt wird hingegen die vor kurzem eröffnete Seniorenklappe. Diese sollte Familien, analog zur Babyklappe, eine allerletzte Alternative bieten, wenn der Stress und die Ohnmacht im Umgang mit den betagten Familienmitgliedern schlicht zu viel wurde.

„Bereits am ersten Morgen nach der Aktivierung der Seniorenklappe waren 37 Greise abgegeben worden“, erklärt Gerontopsychiater Daniel Lauber. Das deute zwar auf ein Bedürfnis nach solchen Angeboten in der Gesellschaft hin, das Konzept müsse aber zuerst überarbeitet werden, so Lauber. Gerade auch, weil unter anderem eine 42-jährige Mutter von ihrem 19-jährigen Sohn abgegeben wurde.

Text: Albert Bitzius und Buzz Orgler 

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3 Kommentare auf "12-Jähriger in Einsiedler Babyklappe deponiert"

  1. Bengo Belfazo sagt:

    Nein, nein und noch mal nein. Ich bin dagegen, um was es auch immer gehen soll. Ein Kind ist doch kein Film, wo man einfach „Klappe die Erste“ schreien kann, wenn das Kind auch schreit und dann kommt die nächste Szene oder Kind! Ein Kind ist doch auch ein Mensch, ein kleiner, noch unbedeutender Mensch vielleicht – welches Kind hat dann bis jetzt irgendwas Grosses gemacht ausser in die Hose bzw. Windel- aber trotzdem ein Mensch, Mensch! Babies werden doch nicht vom Klapperstorch in die Klappe gebracht, sondern hinter den Gebärmuttermund. Und wenn dieser Mund dann die Klappe aufreisst, reist das Baby doch nicht wieder hinter die andere Klappe. Klappiersch? Das ist halt in den Medien nicht unmittelbar übermittelbar. Das schafft Babyklapproth nicht. Schuld wie immer, immer wieder und immer mehr: die Klappenentschuldigungsschutzbehörde (KESB).

  2. Hedi Wyler sagt:

    Es ist nicht gut ein Kind in die Klappe rühren wesswegen es zu gross ist und Schaden anrichtet an der Klappe und der Steuerzahler die Klappe zahlen muss wen sie repariert wird! Es soll sofort herausgefunden werden wer die Eltern sind vom Kind es ist nähmlich nicht schwierig mit der Blutgruppen DNA zum es wissen vom wem es abstammt wesswegen man noch die Harfarbe anschauen kann. Wenn es immer noch nicht klar ist muss man noch ein politischer Test machen wegen die Eltern es am Kind übertragen und es sicher von der RAF ist wegen dem vererbten Strich über den Augen. Man muss nicht immer alles am Steuerzahler abwälzen sondern sich auf die Socken machen zum es herausfinden wesswegen der Täterkreis nicht gross ist und man so spahren kann. Hört auf immer das Geld vom Steuerzahler aus dem Fenster werfen für Klappen und Redbuhl nur wegen den Rotgrünen wo die Kinder nicht richtig erzihen und einfach entsorgen!

    • michael widmer sagt:

      Ich Finde es Falsch Nur die Finanzielle Lage zu Schauen. wir sprechen Hier von einemmenschen . wenn ein Kind angeblich Schweer erziebar ist finde ich das die Schweiz vieles zu bieten Hat wie zb Psychologischetherapie wie auch Familienberatung. mann sollte sich viel mehr aufregen über die Leute die nicht Arbeiten wollen aber könnten den bei denen zahlen wir und dämlich .
      Ich Hoffe das es dem Kind gut geht und seiner mutter das gewissen das Lebenlang begleitet.

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