Bern (den) – Er hatte sich schon so gefreut. Pascal M. hat die letzten zwei Wochen in diversen Migros-Filialen im Raum Bern sämtliches WC-Papier aufgekauft, um für die Corona-Krise gewappnet zu sein. Doch jetzt das. Seit drei Tagen leidet M. unter Verstopfung. «Entschuldigen Sie die profane Wortwahl, aber das Ganze ist einfach nur eine riesige Scheisse. Beziehungsweise eben nicht», sagt M. reuig. Er habe die letzten drei Tage null Toilettenpapier gebraucht. «Höchstens mal zwei, drei Blättchen, als ich nachts vorm Laptop noch ‘gearbeitet’ habe.»
Hausmittelchen funktionieren nicht
In seiner Verzweiflung habe er mittlerweile so ziemlich alles konsumiert, was bei ihm im Normalfall für Durchfall sorge. «Also Kebab mit Joghurtsauce und viel scharf, abgelaufene Mayonnaise und Musik vom Wendler.» Genützt habe es nichts. «Nach dem zweiten Durchlauf der Wendler-CD war mir zwar schlecht, aber der Darm wollte sich doch nicht entleeren.»
Gemäss einem Experten leidet M. an der sogenannten Signati analis. «Das ist ein mentales Problem, das wir bei Hamsterkäufern immer wieder beobachten», sagt Professor Dr. Marc Rosetta vom Genfer Institut für angewandte Psychologie. So sehe sich das Subjekt plötzlich mit dem eigenen Egoismus und der eigenen Kaltschnauzigkeit konfrontiert, was für verschlossene Körperöffnungen sorge.
«Börsenspekulanten haben oft das gleiche Problem. Allerdings konsumieren die viel gestrecktes Kokain, was dann doch noch den ein oder anderen Toilettengang ermöglicht.» Rosetta empfiehlt, jetzt auf Solidarität zu setzen. Damit könne man der Verstopfung oder anderen Problemen vorbeugen. «Wenn Pascal M. vielleicht seinen Nachbarn einige Rollen WC-Papier in den Briefkasten legen würde, wäre die Nummer schneller vorbei. Oder er muss darauf hoffen, sich doch noch Corona einzufangen. Durchfall ist ja eines der Krankheitssymptome.»