Atomausstieg: AKWs erhalten Reparatur-Kits

28. November 2016 | Von | Kategorie: Schweiz

 

Das AKW mit einigen Flickstellen. (Zukunftsvision mit Photoshop. Ja, wir wissen, dass wir es mit Photoshop extrem im Griff haben.)

Das AKW mit einigen Flickstellen. (Zukunftsvision mit Photoshop. Ja, wir wissen, dass wir es mit Photoshop extrem im Griff haben.)

Bern (den) – Das Volk hat entschieden. Die fünf Schweizer Atomkraftwerke bleiben weiterhin in Betrieb. Das freut die CVP, die FDP sowie die SVP, welche den Atomausstieg ablehnten. Die Parteien sind sich allerdings der nuklearen Risiken bewusst. „Deswegen haben wir heute früh allen AKWs Reparaturkits zukommen lassen“, so Ingrid Strahlmann von der FDP. Im Kit enthalten seien 5 Rollen extra starkes Isolierband sowie Sekundenkleber.

Die AKW-Betreiber sollen Risse oder Unregelmässigkeiten im Reaktordruckbehälter mit dem Isolierband abkleben. „Uns hat es extrem gefreut, dass die Parteien so grosszügig sind. Das wäre natürlich nicht nötig gewesen. Aber um die Atomgegner zu beruhigen, kleben wir nächstes Wochenende sämtliche Risse zu. Besonders betroffene Stellen versiegeln wir sogar mit zwei Lagen Isolierband, damit sie sicher bis 2050 dicht halten“, sagt Hans-Jörg Geiger vom AKW Beznau.

Noch mehr Sicherheit

Auch gegen einen allfälligen Flugzeugabsturz wollen sich die Betreiber wappnen. „Wir werden den Kühlturm mit Matratzen polstern. Also mit den guten aus Federkern, nicht dieser Kaltschaum-Quatsch“, so Geiger. Damit könne der Kühlturm selbst dem stärksten Segelflieger standhalten.

Greenpeace Schweiz findet die Anstrengungen der Schweizer AKW-Betreiber lobenswert. Dennoch seien sie nur ein Tropfen auf den heissen Uranstein. Die Schweizer Atomaufsichtsbehörde Nagra ist sich dessen bewusst. Man habe darum schon Unterstützung aus Fukushima angefordert. „Also nicht, um eine allfällige Katastrophe abzuwenden. Wir wollen im Krisenfall einfach eine bessere Kommunikation als Tepco hinkriegen.“

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