„Das Problem ist, dass sich das Handy während der Fahrt im Zug immer wieder mit neuen Antennen verbinden muss“, erklärt SBB-Sprecher Rainer Stündli. „Und weil unsere Züge sehr schnell unterwegs sind, kommt das Handy kaum mit Verbinden nach.“ Deshalb wolle man ab Juli die Geschwindigkeit der Locks um bis zu 50 Prozent reduzieren. Das sei im Sinne der Passagiere.
„Der gute Handy-Empfang unserer Kunden liegt uns am Herzen. Zwar ist es möglich, dass es durch die Entschläunigung zu geringfügig längeren Reisezeiten kommt. Dafür läuft Netflix ohne Unterbruch und man ist nicht länger auf zerfledderte Gratiszeitungen angewiesen.“Neuausrichtung von Bahnlinien
Ein weiteres Konzept beinhaltet das Neuausrichten gewisser Bahnlinien nach bestehenden Handyantennen. So soll die Strecke Zürich-Basel neu über Biel und Delémont führen. Die Fahrtzeit verlängert sich dadurch um zwei Stunden. „Dafür funktionieren Skype sowie der SBB-Ticketshop auf der ganzen Strecke“, sagt Stündli strahlend. „Selbst auf der Toilette liefen die geilen Videos von ähh, Youtube, ohne zu ruckeln“, so der 42-Jährige.
Die Service-Offensive sehe auch vor, weitere Signal-Verstärker-Kleber an den Wagons anzubringen. „Sie verbessern zwar den Empfang nicht, geben unseren Kunden aber ein gutes Gefühl, weil sie ähnlich wie das Wlan-Symbol aussehen“, erklärt Stündli. Auf kostenloses Internet in den Zügen wolle man jedoch weiterhin bewusst verzichten. „Irgendwie müssen wir uns von den Fernbus-Anbietern ja differenzieren.“
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