Winterthur (den) — Ganz knapp hat es doch nicht gereicht. Eine WG in Winterthur Töss hat nach 3,5 Jahren ihren Geschirrspüler ausgeräumt. Grund dafür war der beissende Geruch, der aus dem Gerät strömte. „Die Katze hat sich jedes Mal übergeben, wenn sie am Geschirrspüler vorbeigelaufen ist“, sagt WG-Chef Nikolai Führer enttäuscht. Ausserdem habe man ständig aufpassen müssen, im Vorbeigehen nicht auf Ameisen oder Schaben zu treten.

Durch den Abbruch ist es der Winterthurer Vierer-WG nicht gelungen, den Rekord einer Hamburger Wohngemeinschaft zu knacken. Diese hatte ihren Geschirrspüler für vier Jahre nicht angerührt. Gelungen war den Norddeutschen dieses Kunststück unter anderem durch eine hohe Fluktuationsrate an Mitbewohnern sowie dem Herzstillstand einer Putzfrau.

Zitterpartie und grosse Enttäuschung

Auf die Idee mit dem Weltrekord ist der Chef der Winterthurer WG aus Bequemlichkeit gekommen. „Seit sechs Monaten blinkte schon die Leuchte, die vor Klarspüler-Mangel warnt. Hinzu kam, dass die Leute regelmässig vor den Ferien ihre angeschimmelte Tupperware in den Geschirrspüler schmissen, jedoch nie den Startknopf drückten, da ja im oberen Fach noch Platz sei“, erklärt Führer genervt.

Also habe er aus der Not eine Tugend gemacht. „Ich habe ein Defekt-Zettelchen an den Geschirrrspüler gehängt und die Öffnungsklappe von innen mit Sekundenkleber gesichert. Das habe relativ lange gut funktioniert, sagt Führer. „Bange Minuten hatte ich, als drei Monate nach dem Start des Rekordversuchs bei uns eingebrochen wurde.  Die Diebe räumten die Wohnung komplett aus, den Geschirrspüler Gott sei Dank aber nicht.“ Dass es nun schlussendlich doch nicht geklappt hat, wurmt den 28-Jährigen. „Ich hatte mich schon ans Wegwerfgeschirr gewöhnt. Auch der Gestank liess sich mit Räucherstäbchen und eingeschaltetem Dampfabzug einigermassen aushalten.“ Die WG möchte ihr neues Projekt, den Weltrekord im Kompost-nicht-Wegbringen, gewissenhafter angehen. „Aktuell sind es drei Wochen, aber da geht noch mehr!“

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