„Diese verdammten Zimtsterne. Ich konnte einfach nicht mehr aufhören. Ich habe meiner Frau gesagt, sie soll von den Nachbarn nicht ständig Kekse Nachhause bringen. Warum müssen die Christen zur Weihnachtszeit auch so grosszügig sein?!“, so der moppelige Möchtegern-Mörder. Ständig seien Süssigkeiten in der Wohnung rumgestanden.
Ausserdem habe er die Schokolade aus dem Adventskalender seines Sohnes stibitzt, gibt Amir B. reumütig zu. „Ein ganzes Jahr lang habe ich mich auf den Anschlag vorbereitet und jetzt bin ich komplett der westlichen Esskultur verfallen. Ich schäme mich vor Allah und meinem Spiegelbild.“
Weste kann nicht vergrössert werden
Amir B. muss abnehmen. Die Weste zu vergrössern ist keine Alternative. „Um Gottes Willen! Die ist schon komplett verdrahtet und hochsensibel. Ich musste mir zwei Staffeln Mac Guyver ansehen um überhaupt zu begreifen, wie man so ein Teil baut“, sagt der 34-Jährige. Sein Sohn könne das explosive Kleidungsstück nicht tragen, da er mit vier Jahren noch zu klein sei. Die Weste über dem Bauch offen lassen funktioniere auch nicht, da so die Wirkung nachlasse. „Wie ich momentan aussehe, möchte ich sowieso nicht vor eine Jungfrau treten.“
Seinen Anschlag hat der 34-Jährige auf Ostern verschoben. Bis dahin müssen 12 Kilo runter. „Ich habe mich in einem Fitnessstudio angemeldet. Dank explosiven Übungen soll der Bauch im Nu weg sein, hat mir mein Trainer versprochen.“ Zur Unterstützung sieht sich Amir B. nach dem Training jeweils westliche Unterhaltungsformate sowie Pornographie an, da ihm davon immer schlecht wird. Ausserdem recherchiert er, wo er an Ostern die grösstmögliche Anzahl Unschuldiger in den Tod reisen kann. „Die Kirche ist es zumindest schon mal nicht. Da geht von den Christen ja keiner mehr hin.“