Grenze vergessen abzuschliessen: 2000 Eritreer schnappen Tessinern Jobs weg

26. Juni 2015 | Von | Kategorie: Schweiz
Zu erst schwammen die Eritreer durch den Fluss aus Honig, kletterten über die Mauer aus Goldbarren und liefen dann durchs offene Tor.

Zu erst schwammen die Eritreer durch den Fluss aus Honig, kletterten über die Mauer aus Goldbarren und liefen dann durchs offene Tor.

Chiasso (den) — Roberto Cardine ist der meistgehasste Mann des Tessins. Am Dienstagabend macht sich der Grenzwächter um 22 Uhr auf den Heimweg. Allerdings vergisst er zuvor die Grenze zu Italien zu schliessen. Wegen Cardines Versäumnis bleiben sowohl der elektrische Zaun als auch die Selbstschussanlage, welche die Schweiz vor illegalen Einwanderern schützen soll, die ganze Nacht ausser Betrieb. Ein Umstand den sich 2000 Eritreer zu Nutze machen. Sie rennen schnurstracks ins Tessin und nehmen Schweizern daraufhin die Arbeit weg.

Paola Cerutti wohnt in Grenznähe. Sie muss mit eigenen Augen ansehen, wie die Welle der illegalen Asylanten rüberschwappt. „Einer trug ein Shirt auf dem stand ‚I take what I see and now it’s mine‘. Es war beängstigend mit welcher Geschwindigkeit sie praktisch blind über die Strasse rannten. Man stelle sich vor ein Auto wäre gekommen. Das hätte es wohl kaum ohne Beule durch die Menschenmasse geschafft.“ Cerutti sagt, sie habe sich grosse Sorgen gemacht. „In unserem Gartenteich leben drei Enten. Ich war mir sicher, dass die Schwarzen sie aufessen würden.“ Allerdings seien zu ihrem grossen Erstaunen alle drei Erpel mit dem Leben davongekommen. „Auch der Migros-Sack mit dem trockenen Brot für die Enten steht noch da. Da sieht man mal wie anspruchsvoll diese Flüchtlinge sind. Wollen unbedingt in die Schweiz, aber sind sich dann doch zu fein unser trockenes Brot zu essen.“

Besser Werbung fürs Solarium

Gemäss einem RAV-Mitarbeiter sollen 1900 der eingewanderten Eritreer am Mittwochmorgen bereits rechtschaffenden Schweizern den Job weggenommen haben. Vor allem in der Hotellerie sowie im Gesundheitswesen sei man auf billige Arbeitskräfte angewiesen. „Reinigungspersonal, Lagermitarbeiter und Küchenhilfen mussten wir leider per sofort entlassen. Die konnten lohntechnisch mit den Eritreern nicht mithalten“, sagt beispielsweise ein Spitaldirektor. Und auch ein Solariumbesitzer stellte seine Schweizer Angestellten auf die Strasse und ersetzte sie mit Eritreern. „Werbetechnisch macht es sich halt nun mal besser, wenn jemand Braun gebranntes am Eingang steht.“

Drogendealer fürchten um ihre Existenz. Im Falle eines Jobverlusts sind sie oft schwer vermittelbar.

Drogendealer fürchten um ihre Existenz. Im Falle eines Jobverlusts sind sie oft schwer vermittelbar.

Doch nicht nur rechtschaffende Tessiner müssen jede Nacht mit der Angst ins Bett, ihren Job an billige Ausländer, die weder Deutsch noch Italienisch sprechen, zu verlieren. Auch Drogenhändler und Zuhälter fürchten um ihre Existenz. „Dank der Politkampagnen der Rechtsparteien weiss doch ein jeder, dass Ausländer kriminell sind. Die nehmen uns Koksdealern die Jobs weg“, so der Schweizer Ralf B., der sich seit 15-Jahren auf den Verkauf von Ecstasy spezialisiert hat.

Was für wirtschaftliche Folgen die Eritreerschwemme für das Tessin hat, lässt sich nur schwer voraussagen. „Wir beten jetzt einfach dafür, dass sie ihr in der Schweiz verdientes Geld nicht als Einkaufstouristen in Italien ausgeben“, sagt ein Zollbeamter, der anonym bleiben möchte.

 

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