SBB-Angebot: Frustrierte Pendler dürfen kostenlos Deutsche Bahn testen

7. Mai 2015 | Von | Kategorie: Schweiz
Das Foto beweist: Die S12 war gemäss Funk-Rolex 57 Sekunden zu spät.

Das Foto beweist: Die S12 war gemäss Funk-Rolex 57 Sekunden zu spät.

Bern (den) — Den SBB sind zufriedene Kunden sehr wichtig. Doch nicht immer gelingt es dem Staatsbetrieb, die hohen Ansprüche der Reisenden zu erfüllen. Die Bundesbahnen haben allerdings einen Weg gefunden, um bei frustrierten Pendlern wieder Boden gutzumachen. Sie dürfen für zwei Wochen kostenlos die Deutsche Bahn testen. Auf ihrer Webseite erklären die SBB, wie man in Genuss eines 2-Wochen-Generalabonnements für Deutschland kommt.

«Sind Sie von unserem Angebot enttäuscht? Dann schicken Sie uns zusammen mit einem frankierten Rückantwortcouvert ihr GA oder Halbtax-Abonnement. Im Gegenzug senden wir Ihnen eine Bahncard, die Sie während zwei Wochen in ganz Deutschland nutzen dürfen. Geniessen Sie über 33‘000 Kilometer Schienennetz sowie einen Service, der seinem Ruf vorauseilt.»

Verspätungen, Fremde Sitznachbarn und weitere Störfaktoren

SBB-Mediensprecherin Lena Meyerhans erklärt, warum die SBB mit der Deutschen Bahn zusammenspannen: «Einige unserer Passagiere sind vielleicht schon mal beim Shoppen in Konstanz mit der Deutschen Bahn in Kontakt gekommen. Aber tatsächlich in einem Regionalexpress zu sitzen, der dann auch wirklich abfährt, ist schon ein besonderes Erlebnis. Wir möchten unseren Kunden die Möglichkeit bieten, das traditionsreiche deutsche Dienstleistungsunternehmen näher kennen zu lernen.»

Meyerhans geht davon aus, dass rund 10‘000 Kunden von der Eintauschaktion Gebrauch machen werden. «Wir verstehen es natürlich, dass die Schweizer Pendler manchmal frustriert sind. Verspätungen von bis zu 90 Sekunden können einem wirklich den letzten Nerv rauben. Und auch das Sitzen neben Fremden oder das Stehen für ganze zwei Stationen tragen nicht gerade zur Komfortsteigerung bei.» Umso mehr freue sie sich darum, dass die Zusammenarbeit mit der Deutschen Bahn so reibungslos geklappt habe. Sie sei auf die Erfahrungen der Schweizer Pendler in Deutschland gespannt.

Diese Pendler verhalten sich richtig und vermeiden jeglichen Blickkontakt. Bild: KEYSTONE

Diese Pendler verhalten sich richtig und vermeiden jeglichen Blickkontakt. Bild: KEYSTONE

Dank Umleitungen Deutschland kennen lernen

Eine, die das deutsche System bereits ausprobieren durfte, ist Roswitha Bünzli. Sie schwärmt von der Deutschen Bahn. «Die Stationsansagen sind immer auf deutsch, nie auf französisch. Die Deutschen sorgen ausserdem dafür, dass man als Reisende das Land besser kennenlernt. Die Strecke Köln-München bin ich schon vier mal gefahren. Und trotzdem musste ich jedes mal an anderen Bahnhöfen umsteigen.»

Des Weiteren sei die Freundlichkeit der Schaffner bemerkenswert. «Mit vielen von ihnen habe ich mich schon stundenlang unterhalten. Über Tarifverträge oder das Pensionsalter beispielsweise. Und sie haben immer ein Lächeln für mich auf den Lippen, wenn ich aussteige.»

Das Eintauschangebot der SBB gilt noch bis Sonntamorgen um 9 Uhr. Unter allen Teilnehmern verlosen die Schweizer Bundesbahnen 15 Zug-Quartette sowie 1’000 Franken Taxigeld, sollten die Züge in Deutschland völlig überraschend doch einmal ausfallen. Für weitere Informationen bitte HIER klicken.

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