Tragischer Unfall in Basel: Crazy Frog ist tot

20. April 2015 | Von | Kategorie: Schweiz

Basel (den) – Eine hässliche Strasse in der Nähe des St. Jakob-Stadions. Blumenkränze und Fotos erinnern daran, wer hier völlig sinnlos sein Leben lassen musste. Sänger Crazy Frog. Am Samstagabend wurde der beliebte Laubfrosch von einem betrunkenen Automobilisten zu Tode gefahren. Dieser beging darauf Fahrerflucht. In den frühen Morgenstunden fanden Passanten den leblosen Körper des Popstars auf dem Fussgängerstreifen, die Innereien rund 20 Meter um den Tatort verteilen. Crazy Frog, der mit bürgerlichen Namen Erwin Pöters hiess, wurde nur 37 Jahre alt. Er hinterlässt eine Frau, 14 Söhne und geschätzte 2000 Kaulquappen.“

Das schockierende Bild von der Unfallstelle. Gemäss Polizeiangaben sei Crazy Frog auf der Stelle tot gewesen.

Das schockierende Bild von der Unfallstelle. Gemäss Polizeiangaben sei Crazy Frog auf der Stelle tot gewesen.

Gemäss Polizeiangaben war Crazy Frog auf dem Weg zur Grossraumdisco Musikpark A2. In dieser sollte er einen 40-minütigen Playbackauftritt zum Besten geben. „Es ist eine Tragödie, das Erwin so jung von uns gehen musste“, sagt sein Manager Rolf Jamba gegenüber dem Enthüller. „Uns verband eine jahrelange Freundschaft. Als ich Erwin kennenlernte, arbeitete er noch als Wetterfrosch. Er träumte von einer Karriere als Popstar. Die konnten wir dank Autotune und zwei betrunkenen Produzenten tatsächlich lancieren. Ich hoffe für seine Familie, dass sein Mörder bald gefunden wird.“ Gemäss Polizei stehen die Chancen dafür gut. Der Fahrer des Tatwagens habe einen Reifenabdruck auf dem Körper des Popstars hinterlassen, der zurückverfolgt werden könne.

Drogensucht und Schwulengerüchte

Internationale Berühmtheit erlangte Crazy Frog 2005 mit der Coverversion des Songs „Axel F“. Es folgten viele weitere Lieder, die jedoch nicht mehr an den Erfolg des Erstlings anschliessen konnten. Crazy Frog alias Erwin Pöters entwickelte eine starke Kokainabhängigkeit. In Musikerkreisen erhielt er den Spitznamen Coci-Frosch. 2009 checkte er in eine Entzugsklinik ein und freundet sich dort mit Kermit dem Frosch an. Kurz darauf machten Gerüchte über eine angebliche homosexuelle Liaison die Runde. Diese konnte jedoch nie bestätigt werden.

Pöters soll über seinen Verhältnissen gelebt haben. „Er liess sich sein Abendessen monatelang aus Spanien importieren. Spanische Fliegen seien etwas ganz besonderes, pflegte er zu sagen“, berichtet sein Manager.  Auftritte in drittklassigen Discos bewahrten Pöters vor dem finanziellen Bankrott. Die Gier nach Anerkennung konnten sie allerdings nicht stillen. „Für einen weiteren Hit hätte er beide Schenkel an ein französisches Restaurant verkauft“, ist sein Manager überzeugt. Mehrere Geschäftsideen Pöters floppten. So versuchte er 2011, sich mit dem Verleih von Hüpfburgen über Wasser zu halten. Sein Geschäft war schon nach sechs Monaten am Ende.  Auch ein Escortservice für Frösche, mit sogenannten Froschtituierten, war nicht von Erfolg gekrönt. Trotzdem habe Pöters nie aufgegeben, habe immer an sich und seine Musik geglaubt. „Er ist jetzt da oben im Himmel, zusammen mit dem besoffenen Elch, Schnuffel dem Hasen und Michael Jackson“, sagt sein Manager mit Tränen in den Augen.

Bilder: Vorschaubild Youtube.com/vevocrazyfrog, Bild oben: Timo Rieg

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