Herisau (den) — Die Geschichte hört sich unglaublich an. Bei einer Geburtstagsparty in einer appenzellischen McDonald’s-Filiale hat ein 10-jähriger Junge einen Fischburger bestellt. Und das völlig freiwillig. „Er kannte sogar die richtige Bezeichnung dafür: Filet-O-Fish“, so die verwunderte Kassiererin Nadine Sommerer .
Sommerer arbeitet bereits seit 15 Jahren in der Fast-Food-Filiale. Noch nie habe in dieser Zeit jemand das Burgerimitat aus Flossen und Kiemen bestellt. „Ich habe dem Jungen erklärt, dass wir alle Produkte vorrätig haben. Er könne ruhig auch einen richtigen Burger bestellen. Aber er bestand auf seinen Filet-O-Fish.“ Zwar habe sie schon von Kolleginnen gehört, dass ab und zu von Halbstarken aus Jux ein Fischbrötchen bestellt werde, aber das auch nur, um ihre ebenfalls minderbemittelten Freunde zu verarschen.
„Wir haben den Filet-O-Fish als Alternative im Sortiment. Wie wir halt auch halt auch Apfelschnitze oder Karottenblümchen haben, für kalorienbewusste Kinder“, lacht Sommerer. Bestellt werde das Zeug nie, denn kalorienbewusste Esser würden ja wohl kaum bei McDonald’s vorbeischauen. „Wer nur eine Umarmung will, der geht ja auch nicht in ein Bordell“, so Sommerer.
Haltbar bis 2028
Die Bestellung des Jungen habe die Küchencrew ordentlich ins Schwitzen gebracht. „Wir wussten gar nicht, ob wir noch irgendwo einen Filet-O-Fish haben“, sagt Sommerer. Alle freien Mitarbeiter hätten sich sofort auf die Suche begeben. Schlussendlich habe man ganz unten in der Kühltruhe neben einem vergessen gegangenem Eimer Mayonnaise noch ein Exemplar gefunden.
„Der war bis 2028 haltbar. Wir konnten ihn dem Jungen also frisch servieren“, so die stolze Mitarbeiterin. Allerdings befürchtet Sommerer, dass der nächste Kunde leer ausgehen wird. Doch McDonalds Schweiz kann diese Sorge entkräften. „Schweizweit sind noch über 53 Filet-O-Fish vorrätig.“ Bei der aktuellen Nachfrage dürfte die Menge also bis ins Jahr 2068 reichen“, teilt die Medienstelle dem Enthüller mit. Der Burger werde also selbst die Überfischung der Weltmeere überleben.
Bild oben: Flickr Horia Berca