Zürich (den). Seit kurzem hat die Fussballsaison wieder begonnen. Doch ob die Meisterschaft bereits seit Wochen oder erst seit gestern Abend läuft, können die wenigsten genau sagen. Grund dafür ist eine massive Popularitätsflaute des Schweizer Fussballs. Wie die Sportfakultät der Uni Zürich gestern in einer Studie aufgezeigt hat, interessieren sich 85 Prozent der Schweizer nicht für die nationale Fussball-Liga, 10 Prozent lesen zwei mal pro Monat unabsichtlich eine Fussballmeldung und nur 5 Prozent wissen, was in den Stadien wirklich läuft.
Der Enthüller hat den Test auf der Strasse gemacht und unbescholtene Bürger nach Ihrem Fussballwissen ausgefragt. «Ich kann Ihnen eher sagen, welcher Verteidiger von Gahna an der WM ein unnötiges Foul begangen hat, als dass ich weiss, wer letztes Jahr Schweizer Meister wurde. Wenn ich raten müsste, würde ich auf Sion tippen. Die kommen öfters in den Schlagzeilen», sagt Herbert Zbinden aus Bülach.
Ähnlich tönt es von Aline Fuchs. «Seit die Fussballer aussehen, wie tuntige Gesichtscreme-Models habe ich mir eine Sportart gesucht, wo noch richtige Männer antreten. Zum Beispiel Gehen», so die 24-Jährige. Der Basler Fan Dominik Thiriet hingegen kann die Aufregung nicht verstehen. «Scho lo lo lo lo…. Scheiss Schiri…. Karli no ä Gool… Was wotsch? Kasch paar a d’Schnoorä ha!!»
Väter, Sponsoren und Hooligans
Die Uni Zürich liefert Erklärungen für die Schweizer Fussballmisere. «Sind wir ehrlich. Es gehen in der Schweiz drei Arten von Menschen in die Stadien: Väter mit Kindern, die von den Ehefrauen wegen des vielen Lärms aus dem Haus gestellt wurden, Sponsoren, die in der VIP-Launch Cüpli schlürfen und sich einen Deut ums Spiel kümmern und natürlich Hooligans, denen es eigentlich mehr um’s Saufen und Prügeln geht», sagt Uni-Professor Andi Egli.
Auf dem Platz werde dem Zuschauer auch wenig geboten, so Egli. «Ich kann mir schwerlich vorstellen, dass man gerne 30 Franken für das Hammerderby FC St. Gallen gegen FC Wil ausgibt, wenn das Spiel nach 90 einschläfernden Minuten 0:0 endet», erklärt der ehemalige Torwart. «Der Fussball sollte sich ein Vorbild an seinem noch langweiligeren Namensvetter American Football nehmen. Glauben Sie etwa, da geht man wegen des Spiels ins Stadion? Die Männer wollen doch alle nur die Titten die guten Choreographien der Cheerleader sehen.»
Text: Kulicka, Bild: GC-Website
Ihr Drecksäcke!
Wegen euch verirrt sich nicht mal mehr der Loddar (oder Fringer, Schälleursli und co) in diese Spukhallen der raiffeisigen Untoten. Ich dacht immer, man wird bezahlt wenn man bis zur Pause durchhält, aber nein…