Rom (den). Am Wochenende wurde das Wrack der havarierten Costa Concordia in den Hafen von Genua gezogen. Dort soll es zerlegt und für den Bau eines Kinderkrankenhaus verwendet werden. Auch vor Ort war der ehemalige Kapitän des Kreuzfahrtschiffes Franesco Schettino um sich das letzte Manöver seines Bootes anzusehen. «Alles verlief nach Plan. Ich konnte mich aus nächster Nähe von der Professionalität der Arbeit überzeugen.Und wie Sie ja wissen, wird Professionalität bei mir gross geschrieben.»
Nachdem Schettino sein Boot in Sicherheit weiss, will er sich nun neuen Aufgaben zuwenden. An einer Pressekonferenz in Genua verriet er vor hunderten Journalisten seine Pläne für die Zukunft. «Ich will mich bei den nächsten Wahlen als Präsidentschaftskandidat zur Verfügung stellen», so Schettino. «Italien braucht wieder einen starken, kompetenten Führer. Wer würde sich da besser eignen als ‹Il Capitano›. Ich habe in der Vergangenheit gezeigt, dass ich keine Angst habe, schwierige Entscheidungen zu fällen und auch tatkräftig anzupacken. Man erinnere sich nur daran, wie ich vom sicheren Festland die Evakuierung der Concordia geleitet habe.»
Chance für Italien
Die italienische Politszene reagiert euphorisch auf Schettinos Ankündigung. «Wenn die Italiener zwei Sachen gezeigt haben, dann dass sie schlecht Fussball spielen und keine Angst haben, einen Clown mehrmals zum Ministerpräsidenten zu wählen», sagt der italienische Politologe Massimo Tortelloni. «Mit dem richtigen Programm hat Schettino durchaus Chancen auf das Amt des Präsidenten. ich schlage ihm vor, in den nächsten Monaten ein paar deutsche Politiker mit Nazis zu vergleichen. Das lieben die Italiener. Auch wäre eine Affäre mit einer jungen Prostituierten aus dem Maghreb sicher förderlich für sein Image», so Tortellini weiter.
Auch der «Godfather of italian politics», Silvo Berlusconi, ist von der Idee begeistert. «Schettino hat alles, was es zum Präsidenten braucht. Er sieht gut aus und hat Erfolg bei Frauen mittleren und höheren Alters. Seine Kandidatur ist eine Chance für Italien», schwärmt der Cavaliere. «Besonders diese arroganten Deutschen brauchen wieder einen starken Gegenpart in Europa. Der Hollande ist mit seinen Weibergeschichten beschäftigt und der Cameron muss aufpassen, dass ihm die Schotten nicht davon laufen. Nur ein starker Mann wie Schettino kann Europa wieder aus der Umarmung von Mutti Merkel befreien.»
Um auf seine Kandidatur aufmerksam zu machen, hat sich Schettino auch schon einen Plan zurechtgelegt. «Ich werde mit einem beachtlichen Schiff alle Häfen von Italien anfahren um Werbung für mich zu machen. So wie ich meine Fahrkünste einschätze, dürfte da nicht viel schief gehen.»
Tia, da der Präsident von Italien leider, leider von den beiden Parlamentskammern gewählt wird, habe ich leichte Bedenken dass er es schaffen wird, auch wenn Giorgio Napolitano schon fast 150 Jahre alt ist und daher sich kaum mehr lange dort halten kann. Vielleicht sollte il Capitano sich erstmals als Premier bewerben….Berlusconi wäre auf jeden Fall sicher stolz auf ihn.