Zürich (den) – Am Sonntagabend spielten die Rolling Stones im Zürcher Letzigrund-Stadion. Ein Spektakel, dass sich niemand entgehen lassen wollte. Auch nicht die Bewohnerinnen des nahe liegenden Altersheims «Rosenbach». Zwölf von ihnen ergriffen am späten Sonntagnachmittag darum die Flucht in Richtung Letzigrund. Die Damen zwischen 73 und 85 hätten sich an einer Kette von Stützstrümpfen aus dem zweiten Stock abgeseilt, bestätigt die Heimleitung gegenüber dem Enthüller.
Man habe im Zimmer der einen Bewohnerin ein Schreiben gefunden, in dem der Grund der Flucht erklärt werde. «Wir wollen nochmals diese knackigen, jungen Kerle sehen, die uns schon in der Jugend begeistert haben», soll im Brief stehen. Und weiter: «Macht euch keine Sorgen, spätestens Montagmorgen sind wir zurück. Rösli hat ihre Pillen mitgenommen und Verena meint, für eine Nacht könne sie auch mal auf ihre Zähne verzichten.»
«Ich bin Jaggers Schwester»
Gemäss Polizeiangaben sollen die betagten Damen die Strecke vom Altersheim zum Letzigrund-Stadion auf zwei motorisierten Rasenmähern zurückgelegt haben. «Obwohl keine der Damen ein Ticket für das Konzert vorweisen konnte, haben es alle von ihnen aufs Letzigrund-Gelände geschafft», sagt Polizeisprecher Marco Cortisoli. Eine der Rentnerinnen soll dem Sicherheitspersonal einen Herzinfarkt vorgetäuscht haben. Während sich dieses um die 83-Jährige kümmerte, hätten sich die restlichen elf Seniorinnen unbemerkt aufs Gelände geschlichen. «Die zwölfte Frau hat es in der Folge an einem anderen Eingang versucht und sich als Mick Jaggers ältere Schwester ausgegeben. Sie konnte sogar noch ein Foto aus den 70ern vorweisen, auf dem sie neben Jagger stand. Und um ehrlich zu sein, so viel älter als Mick sah sie gar nicht aus. Auch ihr gelang der Zutritt.»
Obwohl die Polizei schon während des Konzerts nach den Rentnerinnen suchte, schafften es die zwölf bis zum Schluss der Show, unbemerkt im Publikum zu bleiben. «Da waren so viele grauhaarige und blaugetönte Damen im Menschenmeer, dass wir schlichtweg keine Zeit hatten, alle von ihnen zu kontrollieren. Ausserdem erwies sich die Fortbewegung für unsere Einsatzkräfte als äusserst schwierig, wegen der ganzen Rollatoren und Krückstöcke im Publikum», so Sprecher Cortisoli. Man habe darum bis nach Showende gewartet, um die ‹Granny-Groupies› wieder einzusammeln.
Auf eine Anzeige wird verzichtet
Gemäss Marco Cortisoli brauchen die zwölf Rentnerinnen mit keinen strafrechtlichen Konsequenzen zu rechnen. «Da wollen wir mal Gnade vor Recht walten lassen. Zwei von ihnen hatten absolut nichts vom Konzert, weil schon während dem ersten Song ihr Hörgerät ausstieg. Von den restlichen 10 sind drei eingeschlafen, zwei weitere meinten, dass die Stones früher besser gewesen seien und Jagger mittlerweile «sackalt» aussehe.»
Sorgen macht sich die Polizei einzig um die 78-jährige Verena S. Sie wurde nach dem Konzert nicht gefunden. Gemäss den Aussagen ihrer Mitbewohnerinnen sei sie nach dem Ende der Show sofort in Richtung Dolder aufgebrochen um noch was «junges zu reissen».
Foto oben: Xiaozhuli
Dachte der 1.April sei vorbei, aber trotzdem tolle Story…
Genial,meine Wellenlänge, ich hoffe ich hab noch die genau gleiche Energie und das Quentchen Spinnerei in dem Alter !!
das haette ich sein können,ich glaube ich wäre genauso verrückt gewesen.ich wäre auch getürmt um den knackigen jagger zu erleben.klasse!