Kritzelt höchstens mal auf eine Toilettentür: Yonni Meyer alias Pony M.

Zürich (den) – Wer Facebook kennt, dem ist auch sie ein Begriff: Pony M. alias Yonni Meyer. Die 32-jährige Zürcherin hält ihre Alltagsbeobachtungen in amüsanten Blogeinträgen fest und erfreut damit täglich 25’000 Facebook-Fans. Doch Yonni Meyer schreibt ihre Texte nicht selbst. Gegenüber dem Enthüller bestätigt sie exklusiv: «Es stimmt, ich habe einen Ghostwriter. Es ist Helmut-Maria Glogger vom ‚Blick am Abend’.»

Meyer sagt, sie sei von Glogger anfangs 2013 kontaktiert worden. «Wir waren vor einigen Jahren beide im Kurs ‚Serviettenfalten für Fortgeschrittene’ und haben seither den Kontakt aufrecht erhalten.» Helmut habe ihr das Projekt Pony M. vorgestellt. «Er sagte, er habe die Schnauze voll vom krampfhaften Provozieren und wolle mal etwas schreiben, das bei den Leuten auf Zustimmung stosse. Ich habe ihm darauf hin meine Persönlichkeit für 2’000 Franken und eine Schachtel Bananen zur Verfügung gestellt.»

«Lesenswert wie Erdbeerjoghurt»

Hat den schwarzen Gurt im Serviettenfalten: Pony M.

Die 32-jährige Zürcherin hat damit gerechnet, dass ihr Geheimnis irgendwann auffliegen würde. «Mein Umfeld weiss, dass ich nicht schreiben kann. Sogar meine beste Freundin meint, meine Texte seien so lesenswert wie die Zutatenliste eines Erdbeerjoghurts.» Schreiben habe ihr bereits in der Schule Mühe bereitet, gesteht Meyer. Ihre Aufsätze seien regelmässig mit ungenügend bewertet worden, zwei Deutschlehrer hätten sich wegen ihr an andere Schulen versetzen lassen. Dennoch habe sie den Traum des Bloggens nicht begraben wollen und habe ihn sich dank der Hilfe Gloggers schlussendlich auch erfüllt.

Gegenüber dem Enthüller dementiert Glogger in einem Fax, dass er der Schöpfer von Pony M.’s Texten sei. Wer ihn kenne wisse, dass er nur bei ‚Negern‘ als Ghostwriter agiere, sowie bei Sängern, deren Lieder er eigentlich zum Kotzen fände. Er habe weder je von Pony M. gehört noch einen ihrer Texte gelesen. Er lese generell keine Texte von anderen Bloggern, da sie prinzipiell immer schlechter seien als seine eigenen.

Zukunft ungewiss

Wie es mit Pony M.’s Blog weitergeht ist unklar. Meyer sagt, sie wolle ihr von Watson bezahltes Honorar jetzt erst mal in einen Deutschkurs investieren. Sollte sie bei diesem durchfallen, würde ihr Glogger einen Job beim Blick am Abend besorgen. «Helmut meint ich könne für seine Zeitung die Horoskope verfassen. Für die sei Kreativität eh nur ein Hindernis.»

Pony M. (oder Gloggi, wie sie Freunde nennen) schreibt neuerdings auch für watson.ch, das beste Internetportal der Schweiz. Unbedingt lesen!