Zürich (den) – Noch ist das letzte Wort in Sachen Radio 105 nicht gesprochen. Obwohl Roger Schawinski vorerst den Zuschlag zur Übernahme des angeschlagen Teenie-Senders erhalten hat, geht hinter den Kulissen die Feilscherei eifrig weiter. Im Raum stehen die Angebote von sechs Radiostationen. Durch einen Insider ist der Enthüller exklusiv an die Namen und Sendekonzepte von Schawinskis Konkurrenten gekommen.
Radio Büssi – Da gahts ab
Wird von «Radio Energy» finanziert und von Comedian Stefan Büsser moderiert. Im Grunde genommen das gleiche Konzept wie bei «Energy Downtown», nur auf 12 Stunden ausgewalzt und nicht alle drei Minuten von einem Pink-Song unterbrochen. Der sympathische Radiomann schreibt seine eigenen Pointen, kann im Notfall aber auf alte Gags von Tschäppät oder Rima zurückgreifen. Als Highlight gilt die wöchentliche Sendung «It’s Büssi Bitch» in welcher Büssi auf Lokalpolitiker Trashpromis der übelsten Sorte trifft, mit denen er dann, sofern sie lesen können, eine Runde Quizzduell spielt.
Radio Fossil
Hier konkurrenziert sich Schawinski selbst. Dieser Sender wird von «Radio 1» in Zusammenarbeit mit «Radio SRF 2» finanziert. «Radio Fossil» spielt sowohl klassische als auch Meditationsmusik, die dezent im Hintergrund laufen kann, während der Mixer das Abendessen püriert. Das Highlight auf «Radio Fossil» ist das wöchentliche Rap-Battle «Schnurri vs. Schnurri», bei dem sich zwei Geltungssüchtige ins Wort fallen, während im Hintergrund Dubstep läuft. Um den Puls der Hörerschaft danach wieder runterzukriegen, laufen im Anschluss an «Schnurri vs. Schnurri» zwei Stunden lang Delfingesänge , bevor der Sender von Mitternacht bis morgens um 6 Uhr stumm schaltet.
Radio 08/15
Wird von «Radio Zürisee» finanziert. Den Hörer erwartet hier der klassische Mix mit den besten Hits der letzten 50 Jahre, fahrstuhlfreundlich abgemischt. Als Highlight gilt die Morgenshow «Wulli vs. Röthlisberger», moderiert von Andreas Wullschleger und Fabian Röthlisberger. Die angenehmen Stimmen der zwei erkennt man auf Anhieb, ihren Namen hingegen kennen die wenigsten. Also genau gleich wie bei den restlichen «Radio Zürisee»-Moderatoren. Um sich von der Konkurrenz abzuheben, kommen die Nachrichten auf diesem Sender immer 5 Minuten nach der vollen Stunde. Dann sind bereits Newsupdates vorhanden und die Nachrichten sind frischer als die der Konkurrenz. Am Wochenende darf bei «Radio 08/15» die Hörerschaft Musik wünschen, weil es offenbar noch immer Menschen ohne einen Spotify-Account gibt.
Radio Epiney
Von «Radio SRF 3» finanziert und von Sven Epiney moderiert. Werbefrei und komplett weichgespült liegt der Fokus darauf, Songs aus drei Jahrzehnten Musikgeschichte zu spielen, die alle von Epiney in ESC-Manier bewertet werden. Um trotzdem irgendwie hipp rüberzukommen, lässt «Radio Epiney» sämtliche Jingles von David Guetta produzieren. Das Ideale Radio für die Autofahrt vom Wallis nach Zürich (mit der Schwiegermutter als Beifahrerin). Auch gut geeignet als Hintergrundberieselung für Wachkomapatienten.
Radio Joiz – Dein Social-Radio
Hauptbestandteil des Joiz-Programmes wird das Vorlesen willkürlicher Tweets zu noch willkürlicheren Themen sein. Musikalisch liegt der Fokus irgendwo zwischen Independent und Mainstream, Hauptsache der Moderator kann sich über einen Song lustig machen, nachdem er gespielt wurde. Als Highlight gilt die Kochsendung «Kochen mit Shippy», in welcher Bürger mit Migrationshintergrund ihre Lieblingsrezepte vorstellen.
Radio Enhüller
Moderiert von zwei sympathischen Ostschweizern, die aus Angst vor ihrem Umfeld auf falsche Namen setzen. Das Musikprogramm (so bisschen alles ausser Beatrice Egli) wird stündlich von Nachrichten unterbrochen, welche 1:1 vom Postillon übernommen werden. Dazwischen folgen lahme Gags, die entweder aus alten Harald Schmidt Sendungen geklaut oder von «The Onion» abgeschrieben wurden. Als Highlight gilt die Morgenshow «Orgler vs. Pavlicka», welche Vearschungstelefonate mit Altersheimen und den «Radio Fossil»-Moderatoren durchführt.
Text: Buzz Orgler, Pavel Kulicka, Bild: von Büssis sensationeller Homepage, © Adrian Bretscher
Das sag ich im Fall der Bea, dass ihr sie nicht spielen wollt…
Naja, bei einer Dubstep-Version würden wir eine Ausnahme machen.