Zürich/Berlin (den). Tausende deutsche Pornokonsumenten wurden letzte Woche von einer Anwaltskanzlei kontaktiert. Diese wirft den Internet-Usern eine Verletzung des Urheberrechts vor, weil diese auf der Seite «Red Tube» gratis Sex-Filmchen gestreamt haben sollen.
Nun bringt «Der Enthüller» brisantes ans Licht: Einen Grossteil der Daten bezog die Kanzlei aus der Schweiz. Und tatsächlich; Recherchen dieser Zeitung decken auf, dass der Schweizer Nachrichtendienst (NDB) über ein Abhörprogramm verfügt, welches den internationalen Datenstrom im Internet aufzeichnet. «Mit dem Überwachungssystem UELI (Unbedenkliche Erfassungs Lauschanlage fürs Internet) können wir relativ genau auswerten, welcher User welche Seite öffnet und dabei welchen Inhalt konsumiert», bestätigt Oberst im Generalstab Ulrich Sohlenblitz. Laut dem IT-Spezialisten der Armee ist dabei in den letzten Jahren eine schöne Menge an Daten zusammengekommen. «Da der Bund finanziell nicht gerade auf Rosen gebettet ist, hat der Bundesrat beschlossen, die Daten-CDs nach Deutschland zu verkaufen. Die Mehreinnahmen werden zur Seite gelegt um den Kanton Bern vor dem Konkurs zu retten. So spendierfreudig wie diese sich im Moment geben, dürfte dies in etwa vier Monaten der Fall sein», so Sohlenblitz weiter.
Deutsche hoffen auf Selbstanzeige
In Deutschland landeten die Daten bei der Anwaltskanzlei Ulkmann&Collegen (U&C). Dort herrscht im Moment Hochbetrieb. «Um die fehlbaren Nutzer amtlich abzumahnen, müssen wir zuerst alle Dateien sichten, welche sie illegal konsumiert haben. Diese Sichtung verschlingt Geld und Unmengen von Haushaltspapier», sagt der Sprecher der Firma Thorsten Lümmelmann. Besonders oft seien die Filme «Anal Whores 69», «Gang Bang Niggas» und «Wrecking Ball: The Miley Cirus Story» angeklickt worden.
U&C hofft nun, dass sich reuige Porno-Konsumenten selbst anzeigen. «Das illegale konsumieren von Pornos zum Selbst(befriedigungs)zweck ist kein Kavaliersdelikt», appelliert Lümmelmann. «Wenn die Lizenzbestimmungen verletzt und kein Geld ins Pornobusiness fliesst, geht ein ganzer Industriezweig leer aus. Tausende Künstlerinnen und Künstler stünden auf der Strasse und auch alle Darsteller wären arbeitslos», so der Firmensprecher weiter.
Experten empfehlen xHamster
Dass eine ähnliche Abmahnungswelle demnächst die Schweiz erreicht, halten Experten für unrealistisch. «Urheberrechtsverletzung ist in der Schweiz ein Antragsdelikt und müsste von einer Kanzlei an die Hand genommen werden», sagt Allroundexperte Daniel Nager. «Hiesige Kanzleien sind jedoch im Moment damit beschäftigt, Schweizer Banken vor den amerikanischen Behörden zu schützen. Da interessiert sich niemand für ein paar Schmudelfilmchen», so der Experte. Trotzdem empfiehlt Nager Vorkehrungen zu treffen. «Ich rate von «Red Tube» ab und schaue mir meine Filmchen nur noch auf «xHamster» oder auf «Tube Galore» an.»
Text: Pavel Kulicka, Bild: Flikr, Sexyonlegs, lukachdem
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