Massive Verspätungen: SBB-Loks haben Winterräder noch nicht montiert

22. November 2013 | Von | Kategorie: Schweiz
Dieser Zug hat die Winterräder bereits montiert, blöderweise sind sie aber festgefroren.

Dieser Zug hat die Winterräder bereits montiert, blöderweise sind sie festgefroren.

Bern (den) – Wer heute den Zug nimmt, muss Geduld an den Tag legen. Der plötzliche Wintereinbruch und damit verbundene Schneefall haben die SBB kalt erwischt. «Bei vielen unserer Loks sind die Winterräder mit dem Rillenprofil noch nicht montiert» so ein Sprecher der SBB gegenüber dem Enthüller.

«Die Züge können darum nicht schneller als 35km/h fahren und es kommt zu Verspätungen. Wer jedoch regelmässig pendelt, dürfte kaum einen Unterschied feststellen.»

Gemäss SBB seien seit zwei Uhr nachts Gleisarbeiter mit Feuerzeugen unterwegs, um ein Zufrieren der Weichen zu verhindern. Auf der Strecke St. Gallen-Genf sorgt ausserdem ein Sondertrupp mit Salzstreuern dafür, dass die Schienen weiterhin schneefrei bleiben. Anwohner in Bahnhofsnähe werden von den SBB gebeten, im Stundentakt mit ihren Wasserkochern warmes Wasser vorbeizubringen. Damit könne verhindert werden, dass die Züge während des Haltens im Bahnhof auf den Gleisen festfrieren.

Weder Spikes noch Rillen. Diese Räder sind für den Sommer bestimmt.

Weder Spikes noch Rillen. Diese Räder sind für den Sommer bestimmt.

Planungsfehler zugegeben

Die SBB gestehen ein, dass sie dieses Jahr mit dem Radwechsel der Loks spät dran sind. Man habe wichtigere Projekte verfolgt, wie beispielsweise den ersten Starbucks auf Schienen oder das Anbringen von WiFi-Klebern , die eigentlich bloss auf Signalverstärker hinweisen.

Trotzdem geniessen die SBB bei ihren Kunden einen guten Ruf. Besonders jetzt, wo an den ersten Schweizer Bahnhöfen  Gratis-Internet angeboten wird. Eine Pendlerin aus Wetzikon zeigt sich begeistert über das Pilotprojekt: «Dank dem Gratis-Internet kann ich kostenlos überprüfen, mit wie vielen Minuten Verspätung meine überfüllte S5 eintrifft.»

Text: Buzz Orgler, Bild oben: Umschattiger Bild unten: David Gubler

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