Exklusivinterview: Dieser NSA-Agent hörte Merkels Handy ab

30. Oktober 2013 | Von | Kategorie: Ausland
3114097189_bb53a2b06e

Tyler Johnson war von 2006 bis 2013 für die Überwachung von Angela Merkels Handy zuständig.

Chicago (den) – Er wirkt unscheinbar, als wir ihn in einer dunklen Hotellobby in Chicago treffen. Tyler Johnson, 34 Jahre alt, NSA-Agent. Seit 2004 arbeitet der Mann mit dem breiten Unterkiefer für die National Security Agency. Er ist gut in dem was er macht. Das realisieren auch seine Chefs und befördern das Jungtalent rasch. 2006 wird Johnson dem Team Auslandsspionage zugeteilt. Bespitzelt er vorerst noch arabische Terroristen, richtet er seinen Fokus schon bald auf einen weitaus gefährlicheren Gegner: Bundeskanzlerin Angela Merkel. Im Enthüller-Interview packt Tyler Johnson exklusiv aus und erzählt von seinem Job als Kanzlerspion.

Herr Johnson, können Sie sich noch an das erste abgehörte Telefonat von Frau Merkel erinnern? 

Ja, das war ein Gespräch zwischen ihr und einem Friseursalon. Sie bestand darauf, von einem Lehrling die Haare geschnitten zu bekommen, weil das 3 Euro billiger sei und die Frisur eh keine Rolle spiele.

Das klingt ziemlich harmlos. Gab es nichts Brisanteres? 

Anfänglich nicht. Zumindest nicht an dem Handy, das wir angezapft hatten. Das war ihr Parteihandy. Die Konversationen, die darüber liefen, waren so belanglos wie ihre Reden. Das waren Gespräche über den Hackbraten in der Kantine oder über Edmund Stoiber, der mal wieder im Fahrstuhl gefurzt hat.

2009 wurde Obama Präsident der Vereinigten Staaten. Wusste er darüber Bescheid, dass Merkel abgehört wird? 

Obama schenkte Merkel sogar ein Blackberry, um immer mithören zu können.

Obama schenkte Merkel sogar ein Blackberry, um immer mithören zu können.

Ja natürlich. Allerdings war er enttäuscht, dass wir nur Zugriff auf das Parteihandy hatten. Er liess Merkel darum ein brandneues Blackberry zukommen und empfahl ihr, dieses für Staatsgeschäfte zu benutzen, da es besonders abhörsicher sei. Wir haben NSA-intern sogar noch Witze gemacht, dass das nie im Leben klappen wird. Warum sollte Merkel den freiwillig mit einem hässlichen Blackberry telefonieren, wo sie als Kanzlerin ja jedes Handy der Welt haben kann? Zum Glück hat es schlussendlich funktioniert.

Wie haben Sie die  Zeit als Merkels Privatspion erlebt?

Anfangs war der Job noch harmlos. Da gab es manchmal ein paar anzügliche SMS von George W. Bush. «Angie, do you want to see my Bratwurst?» und solche Spässe, nichts Spezielles. Schlimm wurde es, als 2010 What’s App aufkam und Silvio Berlusconi regelmässig explizite Bilder aus dem Pool an Merkel schickte. Und auch Merkel selbst schickte Bilder an Parteikollegen oder an ihren Lebensgefährten. Ich kann mich an ein Foto erinnern, da trug sie einen Badeanzug und war nahezu ungeschminkt! Kein schöner Anblick, glauben Sie mir. Auch nicht so kurz vor Halloween.

Hatten Sie nie Gewissensbisse? 

Doch, natürlich. Ich hätte in der Zeit ja auch etwas Sinnvolleres tun können, zum Beispiel die Kaffeemaschine entkalken oder meinen Hund Gassi führen. Das Ganze war war ausserdem ziemlich riskant. Einmal vergass ich während dem Mithören den Stumm-Knopf an meinem Telefon zu drücken. Bei mir im Hintergrund lief eine Folge «Homeland». Merkel war am Telefon mit Westerwelle und herrschte ihn an, seinen Fernseher leiser zu stellen. Spätestens da hätte ihr eigentlich ein Licht aufgehen sollen. Der anglophobe Westerwelle würde sich doch nie im Leben «Homeland» auf Englisch ansehen.

Haben Sie auch staatspolitische Geheimnisse erfahren?

Eigentlich nicht. Die deutsche Regierung und besonders Merkel sind eher langweilige Zeitgenossen ohne strategische Pläne oder besonderes politisches Geschick. Ich frage mich, wie diese Nation so erfolgreich sein kann. Die meiste Zeit hat sich Merkel bei Jogi Löw in die Aufstellung der National-Elf eingemischt. Aber politisch lief sie eher auf Sparflamme.

Kommen Sie schon. Irgendwas Wichtiges muss doch passiert sein?

Ich erinnere mich an einen geplanten Coup der deutschen Regierung. Merkel wollte den damaligen französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy nach Berlin zu einem Pokerspiel einladen. Mit gezinkten Karten wollte sie ihm das Elsass abluchsen.

Was ging schief?

Die Griechen kamen dazwischen. Wegen der langwierigen Finanz-Verhandlungen musste Merkel ihre Pläne verwerfen. Die gezinkten Karten hat sie an einen Herrn Blatter in der Schweiz geschickt. Wir konnten eine SMS abfangen, in der stand: «Hallo S. , habe dir die gezinkten Karten geschickt, falls du wieder mal was auslosen musst. Bussi von Mutti».

Das Gespräch führten Pavel Kulicka und Buzz Orgler.

Foto oben: spaceninja , Foto unten: cfarivar

Mehr in Ausland

Schlagworte: , , ,

5 Kommentare auf "Exklusivinterview: Dieser NSA-Agent hörte Merkels Handy ab"

  1. Quel hasard je comptais justement écrire un petit post pareil à celui-ci

  2. Puis-je prendre deux trois phrases sur un site internet
    perso ?

  3. Bon je n’ai pas eu le temps de terminer de
    regarder cependant je reviens dans la journée

  4. bi sagt:

    C’est sans mentir une joie de visiter votre site internet

Schreibe einen Kommentar für bi