Besser als ihr Ruf: Jede zweite Prostituierte lehnt Teilnahme beim Bachelor ab

23. November 2015 | Von | Kategorie: Medien

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Prostituierte hassen es übrigens, Nutten genannt zu werden. „Diese Bezeichnung ist für Bachelor-Kandidatinnen!“

Bern (den) — Küsse, Analsex, Schläge. Prostituierte sind sich für wenig zu schade, könnte man meinen. Doch eine Umfrage des Enthüllers in Schweizer Bordellen zeigt, dass dies nicht der Fall ist.

Jede zweite Freudendame sagt, sie würde nicht freiwillig beim Bachelor mitmachen. So auch Dirne Svetlana. „Ums Herz vom Bachelor kämpfen? Nur über meine Leiche. Selbst wenn ich anschaffen gehe, ein bisschen Stolz habe ich doch noch“, so die 21-Jährige.

Der aktuelle Batchelor, Tobias Rentsch, sei optisch überhaupt nicht ihr Fall. Svetlana bemängelt ausserdem, dass die Gefühle des „Idioten“ eiskalt für die Quote ausgenutzt würden. „Wenn ein Freier zu mir kommt, ist klar, wie die Nummer läuft. Er gibt mir Geld und erhält von mir  Zuneigung und Komplimente. Wir beide wissen, dass wir nur eine Rolle spielen. Der Bachelor hingegen denkt, das Interesse an seiner Person sei echt. Nie könnte ich die Gefühle eines Mannes so schamlos ausnutzen“, sagt die Prostituierte. Ein weiterer Absagegrund Svetlanas fällt trivialer aus. „Küssen kostet extra.“

«Meine Freier haben im Leben was erreicht»

Trainieren geht über Fotografieren.

Jenny wollte keine Fitnessinstruktorin spielen.

Auch die 28-Jährige Jenny kann sich eine Teilnahme beim Bachelor nicht vorstellen. „Die Weiber da sind so niveaulos, mit denen würde ich mich innerhalb von 30 Minuten fetzen.“ Ausserdem gehe ihr die inszenierte Romantik auf die Nerven. „Wer will beim Kuscheln schon Coldplay und Céline Dion hören? Mit Rammstein geht’s im Bett viel mehr ab.“

Gegenüber dem Bachelor fehle ihr der Respekt, sagt Jenny. Denn ihre Kunden seien Kaderleute und Menschen, die im Leben mehr erreicht hätten, als eine Schönheitswahl zu gewinnen. „Mein Vater ist herzkrank. Er weiss, womit ich mein Geld verdiene“, so die Prostituierte. „Aber das Geständnis, dass ich beim Bachelor mitmache, würde er wohl nicht überleben.“ Trotzdem hätten die TV-Produzenten mehrmals versucht, sie zum Casting einzuladen. Der Lohn sowie die kostenlosen Ferien in Thailand seien zwar verführerisch gewesen, so die Zürcherin. „Aber ich hätte mich als nuttige Fitnessinstruktorin aus der Ostschweiz ausgeben müssen. Das war unter meiner Würde. Also das mit der Ostschweiz.“

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