Delmenhorst (den) — Nadja Brönner kriegt vor Angst kaum noch ein Auge zu. Seit Tagen hat die 28-jährige Vorsitzende des Sarah Connor Fanclubs nicht mehr geschlafen. Denn sie ist sich sicher: Ein Attentäter hat es auf ihre Lieblingssängerin abgesehen. Sarah Connor sei so gut wie tot.
„Ihr Killer kommt aus der Zukunft. Er ist gross, muskulös und spricht mit einem grauenhaften Akzent“, fantasiert die gelernte Floristin gegenüber dem Enthüller. Gemäss Brönners Aussagen werde der Mann, der auf den Namen T-800 hört, die beliebte Sängerin mit einer Schrotflinte oder einer ähnlichen Waffe ermorden. Selbst ein Phantombild des vermeintlichen Killers kann die 28-Jährige präsentieren. Ihre Zeichnung erinnert entfernt an Arnold Schwarzenegger, Star aus Familienfilmen wie „Junior“ oder dem Weihnachtsstreifen „Versprochen ist versprochen“. Gemäss Brönner habe es 1984 schon einmal eine Welle von Attentaten gegeben, die Sarah Connor hätte vernichten sollen. „Ihr müsst sie warnen! Ihr müsst sie verdammt nochmal warnen!“, schreit die Brünette, bevor sie von einem Betreuer zurück in ihre Gummizelle geführt wird.
Polizeimeister findet Geschichte lächerlich
Stefan Haupt ist Polizeimeister in Delmenhorst. Die Stadt, in der Soulröhre Sarah Connor aufwuchs. Tagtäglich rufen ihn panische Fans an. Die Warnung ist immer die gleiche: Ein Mann aus der Zukunft wird Sarah Connor töten, was zum Weltuntergang führt. „Dass jemand Sarah Connor töten will, erstaunt mich nicht. Haben Sie mal gehört, wie die singt? Aber dass alle Mädchen am Telefon den gleichen Stuss von diesem Zukunftsmann erzählen, das macht mich schon stutzig“, so der 63-Jährige.
Er schenke der Geschichte allerdings nicht die geringste Beachtung. „Wenn tatsächlich ein Killerroboter aus der Zukunft käme, warum sollte der dann aussehen wie ein alter Mann auf Steroiden? Warum sollte er mit so einem lächerlichen Akzent sprechen, wenn er doch ernst genommen werden will. Das Ganze klingt nach einer schlechten Idee für einen billigen Film. Und den Scheiss würde ich mir garantiert nicht ansehen“, so der Polizeimeister. Er spiele mit dem Gedanken, seinen Job an den Nagel zu hängen. „Hier um die Ecke hat so ne IT-Bude aufgemacht, die bieten mir für nen Nachtjob die dreifache Kohle an. Bis Ende Woche werde ich mich entscheiden, ob ich bei der Firma Cyberdyne Systems anfange.“