Mindelheim (den) — Dieser Fund ist geschichtsträchtig. Bei einer Hausräumung im bayrischen Mindelheim ist Archäologe Hanspeter Reuwald auf einen antiken Selfie-Stick gestossen. Die Fotografier-Hilfe ist etwa 50 Zentimeter lang und aus Eichenholz. Reuwald schätzt das Alter des noch intakten Exemplars auf über 80 Jahre. Es handelt sich somit um den ältesten Selfie-Stick der Welt.
„Das Haus gehörte meiner Grossmutter. Wir standen uns nicht sehr nahe. Ich hatte darum ehrlich gesagt wenig Lust, bei der Räumung dabei zu sein. Meine Frau meinte allerdings, dass Oma Hildegard interessante Antiquitäten auf dem Dachboden gehortet haben könnte. Zuerst fanden wir nur einige Reichsmünzen. Doch dann entdeckte ich in einer Ecke diesen Stab aus Holz mit Hand vornedran. Ich wusste sofort, dass ich auf etwas Grosses gestossen war“, so Reuwald. Dass der Archäologe tatsächlich einen Volltreffer gelandet hat, bestätigen mittlerweile auch Experten. Der Wert des antiken Selfie-Sticks wir auf 450‘000 Franken geschätzt.
Benutzung ist sehr gewöhnungsbedürftig
Reuwald erforscht im Moment die Handhabung seines hölzernen Selfie-Sticks. „Moderne Exemplare haben einen Bluetooth-Auslöser sowie eine Teleskopstange. Sie sind von der Handhabung her sehr komfortabel.“ Bei seinem Exemplar hingegen rutsche das Handy ständig aus der Halterung. Auch der Winkel für die Aufnahmen sei unvorteilhaft und könne nicht verändert werden. Einzig die Verarbeitung und die Robustheit des Geräts würden ihn überzeugen.
„Es ist mir ein Rätsel, wie unsere Vorfahren mit so einem primitiven Instrument gute Fotos hingekriegt haben. Schade stand ich meiner Oma nicht näher, sonst hätte ich sie zu Lebzeiten fragen können, wie das Gerät funktioniert.“ Allerdings sei es für ihn beruhigend zu wissen, dass bereits seine Grossmutter an einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung litt. „Ich brauch mir also keine Vorwürfe zu machen, wenn ich pro Tag vier Selfies auf diversen Social-Media-Portalen veröffentliche.“
Nächste Woche will sich Reuwalds Bruder den Selfie-Stick genauer ansehen. „Robert ist Fotograf. Hol mich der Teufel wenn der nicht rausfindet, wie das Ding funktioniert.“ Sein Bruder habe am Telefon bereits gescherzt, dass man den Stab ja noch immer zum Kratzen schwer erreichbarer Stellen benutzen könne, sollte man die korrekte Anwendung nicht herausfinden.
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