Zürich (den) — Der Schock sitzt noch immer tief. Nach 94 Jahren im Chefsessel hat Sepp Blatter am Dienstagabend überraschend sein Amt niedergelegt. Und das, obwohl es für ihn und viele Funktionäre wie geschmiert lief. Doch die Fifa ist bekannt dafür, äusserst innovativ zu sein. Der gemeinnützige Verein geht darum neue Wege bei der Suche eines Nachfolgers. Erstmalig blickt sich die Fifa auch ausserhalb der eignen Reihen nach einem neuen Führer um. Das berichtet ein Insider gegenüber dem Enthüller.
So sollen bereits mehrere hochrangige Diktatoren Politiker und Kaderkräfte aus der Wirtschaft angeschrieben worden sein. Dem Enthüller liegt die Liste der potentiellen Nachfolger vor. Wir analysieren die Chancen jedes einzelnen.
Kim Jong-un
In seiner Kindheit spielte der Nordkoreaner selbst gerne Fussball. Mit 11 Jahren entdeckte er jedoch Cola und Kartoffelchips und hängte seine sportliche Karriere an den Nagel. Für Kim spricht, dass er dank der Jugendjahre in Bern die Schweizer Gepflogenheiten kennt. Wenn es hart auf hart kommt, kann er auch die nötige Strenge an den Tag legen oder Probleme einfach mal aussitzen. Ausserdem könnte es Un schaffen, die Weltmeisterschaft nach Nordkorea zu holen und damit sein wunderschönes Land dem Tourismus zugängig zu machen. Des Weiteren verfügt Nordkorea über Millionen billiger Arbeitskräfte, welche liebend gern in 19-Stunden-Schichten für die Fifa Stadien bauen würden.
Experten bemängeln allerdings, dass Kim mit gerade mal Anfang 30 zu jung für den Posten ist. „Es wird auch keiner unter 70 Papst. Eine gewisse Reife wird vorausgesetzt. Ausserdem sieht er mittlerweile selber aus wie ein Fussball.“
Silvio Berlusconi
Mit 78 Jahren ist Berlusconi im perfekten Alter, um Blatters Nachfolge anzutreten. Und wenn es einen Mann gibt, der mit der Korruption aufräumen kann, dann ist es Il Cavaliere. Im eigenen Land hat er es nicht geschafft, darum dürfte die Motivation für die Fifa umso höher sein. Berlusconi bewegt sich elegant auf dem internationalen Parkett und weiss durch witzige Sprüche wie dem folgenden, die Menschen auf seine Seite zu ziehen: „Es ist richtig, dass alle vor dem Gesetz gleich sind, aber ich bin gleicher, weil mich die Mehrheit des Volks gewählt hat.“
Berlusconi wäre ausserdem der einzige Nachfolger, der sich die Mühe machen würde, sämtliche Tänzerinnen der WM-Erföffnungsfeier selbst zu casten. Und für Italien-Fans würde der 78-Jährige ein Gesetz durchboxen, dass die italienische Mannschaft direkt im Halbfinale starten lässt. Mit der Option eines Wiederholungspiels, sollte das erste zu Gunsten des Gegners ausfallen. Einziger Nachteil: Im Vatikan müssten einige Gebäude abgerissen werden, um Platz für die Fifa-Zentrale zu schaffen.
Wladimir Putin
Dieser Mann kann alles. Mit den Händen einen Bären erwürgen, ohne Hemd elegant reiten und die WM nach Russland holen (garantiert schwulenfrei). Ausserdem geniesst Putin weltweit etwa den gleichen Beliebtheitsgrad wie Sepp Blatter. Der 62-Jährige ist gut im Sachen versprechen, die er dann doch nicht einhält oder auf die lange Bank schiebt.
Eine Eigenschaft, die man bei der Fifa zu schätzen weiss (Videobeweis). Wenn die Kacke am Dampfen ist, waren ausserdem noch immer die anderen Schuld (MH17). Und sollte doch mal ein Fehler nachgewiesen werden können, kommt die allzeit beliebte Ausrede: „Der Laden ist zu gross. Ich kann nicht jede und jeden überprüfen.“ Russia Today würde sich ausserdem freuen, endlich mal neutral über die Fifa zu berichten, und nicht immer auf das Schlechte zu fokussieren, wie all die bösen, westlichen TV-Stationen.
Was gegen Putin spricht: Kein Funktionär möchte einen Koffer voll Rubel erhalten.
In Rom sitzt doch auch noch ein älterer Herr, der viel verspricht, oder wenigstens antönt. Der könnte doch problemlos noch die FIFA managen, die richtigen Banken gibt es auch in Rom.