Siebter Himmel (den) — Der Liebesengel Amor ist tot. Er wurde Montagabend gegen 21.30 Uhr von seiner Frau leblos vor dem Fernseher gefunden, während gerade die zweite Folge der Bachelorette über den Bildschirm flimmerte. „Ich hörte einen lauten Knall und dachte zuerst, Petrus schickt mal wieder eine Gewitterfront über die Schweiz“, so die 21-jährige Ehefrau des Liebesgotts. „Als ich ins Wohnzimmer trat, sah ich Amor im Sessel liegen. In seiner rechten Hand hielt er eine Pistole, alles war voller Blut. Mir schossen sofort die Tränen in die Augen. Die schönen Möbel,….“ Amor B. wurde 47 Jahre alt. Er hinterlässt 16 Kinder und sechs Ex-Frauen.
Motiv wird in Brief erklärt
Der Liebesgott erklärt in einem Abschiedsbrief, warum er den dramatischen Freitod als letzten Ausweg sah. Die Sendung „Die Bachelorette“ habe ihm den Glauben an die wahre Liebe genommen. So schreibt Amor: „Es scheint als könne Romantik nur nach vier bis fünf Gläsern Champagner stattfinden. Alles worauf es ankommt sind Muskeln und Äusserlichkeiten. Innere Werte zählen überhaupt nichts mehr. Korrekte Grammatik anscheinend auch nicht. Was für Schindluder im Namen der Liebe getrieben werden, das ist einfach nur zum Kotzen.“
Nicht nur im Himmel ist man wegen der Todesnachricht geschockt. Auch den Produzenten der 3 Plus-Sendung geht der Suizid nahe. „Möglichweise hätten wir beim Vertonen des Formats darauf verzichten sollen, alle drei Minuten zu wiederholen, dass es um die wahre Liebe geht. Wir mussten ja jeweils selbst schmunzeln, wenn der Satz fiel.“ Man habe allerdings nicht damit gerechnet, dass jemand die Sendung so ernst nehmen würde. „Es spricht doch alles dagegen, dass ‚Die Bachelorette‘ echt ist. Angefangen bei den hölzernen Dialogen über die Produkteplatzierungen bis hin zu den Rosen. Männer sind allerhöchstens an einer Rose interessiert, wenn hinter dem Wort noch die Buchstaben ‚tte‘ stehen.“
Tausende von Beziehungen in Gefahr
Wie es nach dem Tod Amors um die Romantik in der Welt steht, ist ungewiss. Experten befürchten, dass mit dem Dahinscheiden des Liebesgotts tausende von Beziehungen in Gefahr sind. Und auch neue Bindungen dürften in naher Zukunft nicht entstehen. „Das ist ein Schlag ins Gesicht sämtlicher Tinder-Nutzer, die auf die wahre Liebe hoffen“, sagt Ethnologie-Professor Dr. Rudolf Janus gegenüber dem Enthüller.
3 Plus bestätigt, dass die schon abgedrehten Bachelorette-Folgen trotz des tragischen Todes von Amor noch ausgestrahlt werden. „Bei der zweiten Staffel von ‚Der Bachelor‘ starb ja kurz nach der Premiere eine der Protagonistinnen. Da haben wir auch nicht lange gefackelt und die Folgen trotzdem ausgestrahlt. So was versendet sich.“ Man werde allerdings versuchen, ein „In Gedenken an Amor“ zwischen die Produkteplatzierungen zu quetschen.