Zürich (den) — Der Musikantenstadl bekommt nicht nur einen neuen Moderator, sondern einen neuen Sender. Ab 2016 wird die beliebte Volksmusiksendung vom interaktiven TV-Kanal Joiz produziert. „Nach dem Tod von Karl Moik wurden die Rechte neu ausgeschrieben. Wir waren neben Astro-TV der einzige Bewerber“, erklärt Programmleiter Alexander Stauffer. „Eigentlich haben wir nur zum Scherz mitgeboten, denn unser Sender hat mit Volksmusik weiss Gott nichts am Hut. Als wir dann für gerade mal 8‘163.- Franken den Zuschlag erhielten, dachten wir nur so OMG, WTF, LOL.“
Andrea Berg im Duett mit Skrillex
Gemäss Stauffer arbeite momentan ein Team von sechs 19-Jährigen daran, die Sendung für ein jüngeres Publikum attraktiv zu machen. Bereits beschlossen sei die neue Schreibweise des Musikantenstadls: #Music-Shtadl. Das Konzept soll komplett überarbeitet und durch viele interaktive Elemente ergänzt werden. Geplant sind ein Schunkel-App sowie Skype- und Facetime-Schaltungen in die Stuben der alkoholisierten Zuschauer.
Auch musikalisch beschreitet die Sendung neue Wege. Für die erste Ausgabe konnten neben Helene Fischer die schwedische Metal-Band „Att pöka fisk huvud“ (F*ck den Fischkopf) sowie Andrea Berg verpflichten werden. Letztere tritt im Duett mit Skrillex auf. „Karl Moik war immer ein grosser Förderer von Nachwuchsmusikanten. Wir sind sicher, dass sämtliche Änderungen seinem Willen entsprechen“, ist Stauffer überzeugt. Bereits positiv zur Neuausrichtung geäussert hat sich der aktuelle Stadl-Moderator Andy Borrg.
Gekotzt während Probesendung
Gemäss einem Insider sei bei Joiz ein Kampf um die Moderation von #Music-Shtadl ausgebrochen. Gut stehen die Karten für Gülsha Adilji. Sie soll insgeheim schon immer auf volkstümlichen Schlager abgefahren sein. „In einer Zigarettenpause hat sie mir mal verraten, dass sie dank Patrick Linder CDs Deutsch gelernt hat“, so der Insider. Auch hoch im Kurs steht Julian Thorner. „Intern wird gemunktelt, dass nur er es schaffen dürfte, da sein niedliches TV-Gesicht bei den Ü70-Zuschauern nicht zu Herzrasen und Atembeschwerden führt.“
Weit abgeschlagen ist hingegen Mike Pelzer. Er soll sich während einer Probesendung zwei mal übergeben haben als volkstümliche Musik eingespielt wurde. Auch nicht in Frage kommt Tama Vakeesan. Gemäss ihrer Facebookseite ist sie Mitglied im Andreas Gabalier Fanclub und hat bei der Gruppe „Andrea Berg ist die beste Sängerin, die wo es gibt auf der Welt“ ein „gefällt mir“ gesetzt. „Würden wir Tama Vakeesan ihre Idole interviewen lassen, hätten wir ein Problem mit der journalistischen Distanz“, so der Insider.
Joiz wird Mitte Oktober über die Moderation sowie das Sendekonzept von #Music-Shtadl informieren.
Foto-Collage oben: Bild von Gülsha geklaut von joiz.ch, Andy Borg ipmedia/Krivograd, Stadl Logo Wikimedia