Toulouse (den) — Es ist ein Privileg, das bisher den Piloten vorbehalten war: die Frischluftzufuhr im Flugzeug. Während im Cockpit seit den 50er-Jahren Schiebefenster verbaut werden, mussten die Passagiere bislang mit abgestandener Luft aus der Klimaanlage Vorlieb nehmen. Der Flugzeughersteller Airbus ändert das Belüftungskonzept nun allerdings grundliegend. Sämtliche Fenster der neuen A380-Flotte lassen sich öffnen. Das soll für frischen Wind sorgen, auch in der Economy.
„Bisher wurde die Luft über die Turbinen angesaugt und dann in die Kabine gepumpt. Dabei vermischte sie sich oftmals mit giftigen Gasen, die beim Verbrennen von Kerosin entstehen“, erklärt Airbus-Marketingmanager Jeff McTrolley. Durch die neuen Schiebefenster ströme hingegen erstmalig Frischluft direkt in den Passagierbereich. „Die Fenster lassen sich bis zu 10 Zentimeter öffnen. Besonders in den stickigen Bordtoiletten eine echte Innovation“, so McTrolley.
Auch Personen, denen bei Turbulenzen schlecht wird, dürften von der frischen Luft profitieren. Um die Passagiere vor lästigen Mückenstichen zu schützen, werden sämtliche Fenster mit einem Fliegengitter ausgestattet. „Auf Nachtflügen kann man also auch bei geöffnetem Fenster problemlos ein Buch lesen. Und das auf 12‘000 Metern über Meer.“ Bei Atlantikflügen sei es dank der geöffneten Fenster sogar möglich, zum Rauschen des Meeres einzuschlafen.
Rauchen leider weiterhin verboten
Obwohl die neuen Fenster den Reisekomfort erheblich steigern, gilt es gemäss McTrolley einige Regeln zu befolgen. So habe der Passagier im Falle eines plötzlichen Regengusses unverzüglich das Fenster zu schliessen. Auch das Rauchverbot behält weiterhin seine Gültigkeit. „Wenn Passagier 14A seinen Rauch zum Fenster raus bläst, dann weht der blaue Dunst bei Passagier 28A wieder in die Kabine. Das Rauchen ist darum weiterhin strikte untersagt.“ Gleiches gilt für das Entsorgen von Abfällen durch das Fenster.
„Herausgeworfene Gegenstände könnten die Triebwerke beschädigen oder neben dem Flugzeug herfliegende Vögel treffen“, so McTrolley. Im Falle einer Notlandung gelte es weiterhin, das Flugzeug via Notrutsche zu verlassen, nicht via Fenster. „Besonders bei den Passagieren der Economy besteht aufgrund des oftmals erhöhten Körperumfangs die Gefahr des Steckenbleibens.“ Unproblematisch sei hingegen das Herausstrecken der Hände, um Heissgetränke zu kühlen oder um bei Start und Landung Verwandten zuzuwinken.
Bild oben: „Airbus A380 overfly“ von Roger Green from BEDFORD, UK – Airbus A380. Lizenziert unter CC BY 2.0 über Wikimedia Commons –
Bild unten: Screenshot Airplane (1980) super Film übrigens
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