Liebe Leserin, lieber Leser
Schön, dass Sie unserem Nachrichtenportal einen Besuch abstatten. Sie hätten ja auch beim Tagi vorbeiklicken können. Oder beim Blick am Abend, falls viele Buchstaben nicht so Ihres sind. Ich möchte Ihnen darum für Ihr Vertrauen danken. Täglich (von Montag bis Donnerstag und wenn wir Bock haben) geben wir unser Bestes für Sie.
Unsere Redaktion erhält viele Zuschriften. Meistens lesen wir nur die Briefe, denen Bargeld beigelegt wurde. Trotzdem möchte ich an dieser Stelle auf einige Fragen eingehen, die mir in den letzten 12 Monaten gestellt wurden.
1. Haben Sie einen Therapeuten für Ihr Neidsyndrom gefunden?
Ja, diese Nachricht ging ohne Witz an uns. Warum können Sie hier nachlesen. Wie dem auch sei, eine Therapeutin wurde gefunden. Ihr Name ist Kafi Freitag. Die Korrespondenz zwischen uns ist öffentlich und kann hier nachgelesen werden. An dieser Stelle möchte ich viele Grüsse an Martin Gili schicken. Ich bin nach wie vor ein grosser Fan von dir und sehe mir jede Woche deine Sendung „Lifestyle“ an.
2. Wie sind die Klickzahlen vom Enthüller?
Die liegen irgendwo zwischen Pony M. und der Website der Familienkapelle Fischbacher. Tendenziell eher näher bei letzterer.
Scherz bei Seite: Der beste Artikel hatte um die 63’000 Klicks und landete auf Platz 25 der deutschsprachigen Social-Media-Charts.
Wie viele Klicks der schlechteste Artikel aller Zeiten generierte, weiss ich nicht. Sie lesen ihn gerade.
3. Gibt Ihnen watson.ch wirklich Geld für den Stuss, den Sie schreiben?
Ja, tatsächlich. Und zwar nicht wenig. Pro Klick erhalten wir einen Franken. Darum verwenden wir als Vorschaubild auch gerne irgendwas mit Brüsten oder Islamisten. Hinzu kommen lukrative Vergünstigungen bei sämtlichen Werbepartnern sowie das kostenlose Benutzen des watson-Privatjets, Privattrams und der Vorzimmerdame. Ausserdem erhalten wir uneingeschränkten Zugriff auf das GIF-Archiv mit zwei Millionen Katzenbildern.
Leider war das alles gelogen. Die Bezahlung ist so mickrig, dass sie nicht mal den Red-Bull-Bedarf unseres Praktikanten deckt. Falls Ihnen gut recherchierte Nachrichten noch was wert sind und sie spenden wollen, melden Sie sich unter redaktion (ät) der-enthueller.ch.
4. Stimmt es, dass der Enthüller in Verhandlungen mit Radio 105 und Radio 1 stand?
Das stimmt tatsächlich. Ende April meldete sich 105, mit dem Vorschlag, den Enthüller ins Radio zu hieven. Rasch wurde ein erster Beitrag produziert. Und der war echt extrem witzig. Nach einigem hin und her-Gemaile, herrschte leider plötzlich Funkstille. Warum genau, fragen wir uns bis heute.
Kurze Zeit später meldete sich Radio 1. Der Enthüller schaffte es bis aufs Pult von Radiopionier Roger Schawinski. Während der Redaktion das Format zusagte, zeigte sich der Chef kritisch. Nach einem Monat Korrespondenz folgte ein „NJET“. Buzz Orgler traf Schawinski dann noch persönlich. Die Begründung, warum es zu keiner Zusammenarbeit kam: Das Format sei zu kompliziert. So früh am Morgen verstehe niemand Satire. In Deutschland scheint das allerdings ganz gut zu funktionieren. Der Postillon sendet morgens um 7.20 Uhr auf Bayern 3, und morgens um 5.20 Uhr (ja, ZWANZIG NACH FÜNF) auf Radio N-Joy.
Wie dem auch sei, wir sind ja verdammt noch mal nicht nachtragend. Falls Sie für eine Radiostation arbeiten und noch ein Format suchen, das nicht schon alle anderen haben (ja, Sie könnten sogar behaupten, sie hätten’s erfunden), dann schicken Sie ein paar Zeilen an redaktion (at) der-enthueller.ch. Ach ja, der Chef war mittlerweile schon im Radio. Und so klang das:
5. Ich bin ein Freund der primitiven Unterhaltung. Kehrt Karl das Krokodil zurück?
Mit plumpen Sprüchen und einer billigen Handpuppe über Leute herzufallen ist natürlich grenzwertig. Falls Ihnen diese primitive Art des Vorführens nicht zusagt, hier der Link zur Webseite von Schwiegertochter gesucht!
Falls Sie sich fragen, wer Karl das Krokodil ist, hier ein Aufklärungsvideo:
Karl das Krokodil war für mich als Schreibtisch-Sprücheklopfer ein Wagnis. Ich wusste nicht, wie die Leute reagieren würden. Während der Drehs waren wir als Dreierteam unterwegs. Etwa 90 Prozent der Passanten wollten mit uns sprechen. Selbst bei den derbsten Sprüchen blieben die Opfer freundlich. Möglicherweise, weil niemand eine ernste Konversation mit einem Krokodil erwartet. Wie dem auch sei, die beiden Drehs haben extrem Spass gemacht. Und da aller guten Dinge drei sind, wird Karl noch mindestens ein Mal für Unruhe sorgen, bevor sein lebloser Körper bei der Textilsammelstelle landet.