Mediziner warnt: «Männer durchleiden am Weihnachtsmarkt Höllenqualen»

15. Dezember 2014 | Von | Kategorie: Wissenschaft
Ein Mediziner hat uns bestätigt: Lebkuchen schmeckt nicht nur lecker, er macht auch schön dick.

Ein Mediziner hat uns bestätigt: Lebkuchen schmeckt nicht nur lecker, er macht auch schön dick.

Rapperswil (den)  ̶  Roger R. kämpft noch immer gegen Alpträume an. Seit einer Woche hat der Klimatechniker nicht mehr richtig geschlafen. Der Grund? Ein Besuch am Weihnachtsmarkt mit seiner Frau. „Ich war von Anfang an dagegen“ erzählt der 34-Jährige dem Enthüller. „Mit dem ganzen Kitsch und der aufgesetzten Fröhlichkeit kann ich nichts anfangen. An diesen Märkten gibt es selbstgemachte Kerzen, Duftöle und Christbaumschmuck. Oder auf gut Deutsch: Scheisse, die kein Mensch braucht.“

Trotzdem besucht der Rapperswiler zusammen mit seiner Frau Mirjam den örtlichen Weihnachtsmarkt. „Sie drohte mir damit, die Pay-TV-Sportkanäle zu künden, sollte ich nicht mitkommen. Also habe ich mich selbstlos geopfert, wie man das von einem liebevollen Ehemann halt erwartet.“ Ein Fehler, den Roger R. möglicherweise bis an sein Lebensende bereuen wird.

„Schuld sind Freundinnen und Ehegattinnen“

Ein wunderschönes Bild von Köln (bis auf den Christkindlmarkt im Vordergrund).

Ein wunderschönes Bild von Köln (bis auf den Christkindlmarkt im Vordergrund).

Kaum am Markt angekommen, rast Roger R.‘s Puls in die Höhe. „Es stank nach Zimt und billigem Glühwein. Aus den Boxen dröhnte ‚Last Christmas‘, in einer Panflötenversion. Meine Frau hatte bereits einen Blick auf eine handgeschnitzte Holzkrippe geworfen. ‚Guck mal Schatz, kostet nur 300 Franken. Lass uns doch gleich zwei nehmen, dann schenken wir eine meiner Mutter.‘ Ich wollte ihr widersprechen, aber sie hatte schon mein Portemonnaie in der Hand. Der Schweiss rann mir aus sämtlichen Poren. Dann wurde plötzlich alles Schwarz.“

Als Roger R. wieder zu sich kommt, liegt er auf der Intensivstation des Krankenhauses. Diagnose: CSS (Christmas Stress Syndrom). Mediziner Franz Richter behandelt pro Woche bis zu 16 Männer, die auf Weihnachtsmärkten zusammengebrochen sind. Viele von ihnen seien fürs Leben geschädigt, würden nach dem Zusammenbruch permanent einen singenden Kinderchor im Hinterkopf hören. „Manche müssen sich übergeben, wenn sie einen Adventskranz sehen oder Glühwein riechen.“

„CSS ist eine vom Menschen gemachte Krankheit“

Der Mediziner spricht von einer Tragödie sondergleichen. „Alle diese Fälle wären vermeidbar gewesen, hätten die jeweiligen Partnerinnen ihre Männer nicht gezwungen, sie zum Christkindlmarkt zu begleiten. Die Krankheit ist vom Menschen gemacht.“ Gemäss Richter seien Weihnachtsmärkte und Männer schlichtweg nicht kompatibel. „Es ist von den Frauen unverantwortlich und egoistisch, die Männer an diese Veranstaltungen mitzunehmen. Es gibt dort absolut nichts für sie. Im Gegenteil. Durch die Reizüberflutung und die hohen Preise sind sie extremen Stress ausgesetzt.“ Langzeitstudien hätten ergeben, dass das Selbstmordrisiko von Männern um das Dreifache steige, wenn sie regelmässig an Christkindemärkte müssen.

Für Roger R. kommt diese Weisheit zu spät. Er ist bis Ende Jahr krankgeschrieben. Um keinen CSS-Rückfall zu erleiden und um sämtlichem Adventsstress aus dem Weg zu gehen, befindet er sich der Klimatechniker in einer Klinik in Bali.

Foto oben: Flickr/Mamooli, Foto Mitte: Jason Mrachina

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