Köln (den). Mit dem hat nun wirklich niemand gerechnet: Noch vor ein paar Tagen wurde der Protestzug von mehr als 4’500 Hooligans in Köln als willkommenes Statement gegen den IS-Terror in Syrien gefeiert. Auf Facebook bekamen die Hooligans regen Zuspruch, unter anderem von Ex-Musiker Martin Kesici.
Und nun das! Wie Nachforschungen des Enthüllers zeigen, ging es den deutschen Hooligans gar nicht primär darum, ein Zeichen gegen den Salafismus (HoGeSa) zu setzen. Vielmehr waren die Strassenschlachten in Köln der Auftakt einer grossen «Da sind wir auch dagegen»-Tour durch ganz Deutschland, Österreich und die Schweiz. «Dass wir die Scheiss-Araber nicht ausstehen können, haben wir ja am Wochenende deutlich gezeigt. Als nächstes ziehen wir nach Berlin und veranstalten dort ‹Hooligans gegen Kurden› (HoGeKu)», sagt Organisations-Sprecher Bernd Fröhlich aus Paderborn. Als weitere Events geplant sind «Hooligans gegen Juden» in Dortmund, «Hooligans gegen Neger» in Mannheim, «Hooligans gegen Tschuschen» in Wien und «Hooligans gegen andere Hooligans» im Olympiastadion in München.
Die Hools können sich über regen Zulauf freuen. «Wir sind ein freudiges, aufgewecktes Team und täglich werden wir mehr. In Köln waren wir knapp 5’000 Demonstranten, in den letzten Tagen konnten wir unsere Anhängerzahl sogar verdoppeln. Dies zeigt, dass eine intelligente Idee von intelligenten Menschen auch nach 70 Jahren noch auf grossen Anklang in der Bevölkerung stösst», so Fröhlich.
Bedanken möchte sich Fröhlich bei seinen Mitstreitern im Geiste. «Nur durch die tatkräftige Mithilfe von uns ideologisch nahen Parteien und Gruppierungen in Europa, ist es uns nun möglich, auf dieser Welle von Ignoranz und Gewalt zu reiten. Ich meine, so ungestört wie am letzten Sonntag haben wir noch nie ein Auto der kommunistischen Polizei-Organe umkippen können.»
Einladung aus der Schweiz
Auch in der Schweiz geben die Hooligans bald ein Gastspiel. Auf Einladung der AUNS werden sie im Rahmen des Ecopop-Abstimmungskampfs am Event «Hooligans und andere Verwirrte gegen den gesunden Menschenverstand» teilnehmen. Der Anlass findet am kommenden Wochenende im Freilichtmuseum Ballenberg statt.
AUNS-Präsident Luzius Reitmann ist begeistert von der Partnerschaft. «Wir arbeiten immer gerne mit motivierten Gruppierungen zusammen, die ‹gegen› irgendetwas sind. Die Kooperation mit den Hooligans, oder ‹Segregations-Botschafter› wie wir sie nennen, ist für uns ein doppelter Gewinn. So müssen sich einige unserer Anhänger kleider-technisch nicht verstecken und können getrost ihre Bomberjacken und Springerstiefel anziehen.»
Story: Kulicka, Bilder: Keystone via watson (Cheers lads)