Rio (den). Keine Aktion eines Spielers an dieser WM gibt dermassen zu reden, wie der Schulterbiss des Uruguayaners (oder Uruguayers, oder doch Uruguaynesen?) Luis Suarez gegen den Italiener Giorgio Chiellini. Wie die TV-Bilder zeigen, rammt Suarez seinem Gegenspieler mit voller Wucht seine Beisser in die Schulter. Der Schiedsrichter reagiert nicht und lässt sich auch von einer aufgebrachten Meute italienischer Spieler nicht zu einer gelben oder gar roten Karte überreden.
Der holländische Schiedsrichter rechtfertigt seine Untätigkeit in diesem Fall. «Ich sah aus dem Augenwinkel nur, dass ein Italiener zu Boden ging. Aber das ist man sich von denen ja gewöhnt. Ich konnte während des Spiels fast keinen Schritt machen, ohne über einen sich am Boden wälzenden Italiener zu stolpern» so Schiedsrichter Gomer van Gent. «Darum habe ich die Situation schlussendlich auch falsch eingeschätzt. Ich muss jedoch auch Suarez in Schutz nehmen. Der hat ein so ausladendes Gebiss. Da war es nur eine Frage der Zeit, bis(s) der mal an einem anderen Spieler hängenbleibt.»
Weniger gelassen nahm die Situation der uruguayische Trainer. «Niemand spricht mehr über unsere gute Leistung in diesem entscheidenden Spiel. Es heisst nur noch ‹Suarez da, Dracula dort›. Das frustriert die ganze Mannschaft», so Juàn Cârlos Rámiréz de la Roja. Er hat darum seinem Teamarzt den Auftrag gegeben, Suarez vor den Achtelfinals einzuschläfern. «Es ist eine drastische Massnahme, aber nachdem Luis in der Kabine dem Physio in den Finger gebissen hat, müssen wir die Notbremse ziehen», so der Trainer.
FIFA zufrieden
Teamarzt Christiano Fontanellaz wusste, dass dieser Tag kommen wird. «Wir beobachten Luis‘ Verhalten nun schon seit ein paar Jahren. Er hat ja in der Vergangenheit schon mehrmals andere Spieler gebissen», so der Doktor. «Wir haben ihn nach dem letzten Spiel diversen Tests unterzogen. Die Ergebnisse sind eindeutig: Luis leidet an einer schweren Form von Tollwut. Die Euthanasie ist daher der einzige Weg, dieses Problem zu lösen.»Glücklich über den Verlauf der Causa Suarez ist die FIFA. «Wir sind froh, hat das uruguayische Nationalteam den Fall intern geklärt», so FIFA-Sprecher Stefan Wieland. «Wie unser internes Korruptions-Management zeigt, tun wir uns sehr schwer damit, Sanktionen zu verhängen und diese dann auch zu vollstrecken. Darum begrüssen wir es, dass wir im vorliegenden Fall nichts unternehmen müssen.» Die FIFA hat auch schon eine Verwendung für Suarez‘ Körper. «Wir würden Suarez gerne ausstopfen und in unserem Hauptsitz am Züriberg im Eingangsbereich aufstellen. Herr Blatter hätte eigentlich gerne einen Braunbären, aber als WWF-Ehrenpräsident muss er da heutzutage vorsichtig sein.»