Rio (den). Die Sensation ist perfekt: Titelverteidiger Spanien hat auch das zweite Spiel seiner Gruppe verloren und steht in der Tabelle weiterhin mit null Punkten als Schlusslicht da. «Man darf diese Niederlagen nicht zu ernst nehmen», sagt Juan Gonzales, Trainer der Spanier. «Wir haben uns in den ersten Spielen zurückgehalten, um nicht arrogant zu wirken. Trotzdem haben wir natürlich auf knappe Siege gehofft. Aber es nützt uns nun nichts, den Kopf in den Sand zu stecken. Wir müssen diese Spiele analysieren und unsere Lehren daraus ziehen. In einer Woche beginnt die Rückrunde, da müssen wir parat sein, wenn wir den Titel noch gewinnen wollen.»
Für Andrés Iniesta ist klar, warum seine Mannschaft die ersten Spiele verloren hat. «Unser Pech war sicherlich, dass wir gleich zu Beginn zwei Mal auswärts antreten mussten», so der Innenverteidiger. «Die nächsten Partien werden Heimspiele in Barcelona und Madrid sein. Da können wir auf unsere Fans hoffen und gegen Holland und Chile mit Sicherheit gewinnen. Die Mannschaft und der Trainer glauben nach wie vor fest an die Titelverteidigung.»
Experten skeptisch
Auch die spanischen Fans sind sicher, dass sich alles noch zum Guten wenden wird. «Wir konnten uns auf Grund der angespannten Wirtschaftslage keine Tickets für die Auswärtsspiele in Brasilien kaufen», so der Katalane Davide Gomez. «Aber für die Heimspiele sind wir gewappnet, obwohl noch keine Tickets im Verkauf sind. Ich hoffe, die kommen bald.» Sogar der neue spanische König Felipe glaubt weiterhin an die Furia Roja: «Wenn ich etwas von meinem Vater Juan Carlos gelernt habe, dann dass man sich nicht mit einem toten Elefanten ablichten lassen soll. Moment, was war die Frage? Ah, ja, Weltmeisterschaft. Das habe ich gar nicht verfolgt, ich habe ein Land zu regieren. Doch wenn ich den Prognosen vor der WM glauben kann, dominieren meine Jungs das Turnier. Ich schaue mir dann den Final zwischen Spanien und Portugal an. Das wird ein Knaller.»