Kopenhagen (den) – Am Samstagabend gewann Sängerin Conchita Wurst den Eurovision Song Contest. Doch nicht alle freuen sich über den Triumph der «Frau» mit Bart. Gemäss Börsen-Analysten kostet der Sieg des Transvestiten den Rasierklingenhersteller Gillette etwa 230 Millionen US-Dollar.
«Wurst hat vorgemacht, dass Bärte in und rasieren out sind, sowohl bei Frauen als auch bei Männern. Übers Wochenende sind die Verkäufe unserer Rasierklingen darum komplett eingebrochen», sagt ein Sprecher des Unternehmens. Bereits in der Vergangenheit litt die Firma unter Trends wie dem Dreitagebart oder buschigen Achselhaaren. «Bisher konnten wir die finanziellen Verluste aufgrund dieser Bart-Hypes immer ausgleichen, indem wir an unseren Produkten eine weitere Klinge anbrachten und dann den Preis um mindestens dreissig Prozent erhöhten. Beim Vollbart sind wir allerdings machtlos. Dass in Ländern wie der Türkei oder Griechenland wegen Wurst jetzt auch noch die zahlungskräftige weibliche Kundschaft wegfällt, ist für uns eine Katastrophe.»
Ist indisches Echthaar die Lösung?
Während Samstagnacht ESC-Fans weltweit den historischen Sieg Wursts feierten, soll das Marketingteam bei Gillette eine Krisensitzung abgehalten haben. Ein Insider berichtet, man habe Conchita Wurst angefleht , ihr Markenzeichen abzurasieren. «Die haben ihr eine sechsstellige Summe geboten, wenn sie noch in der Nacht auf Sonntag ihre Gesichtsbehaarung mit einem Gillette Fusion ProGlide Styler wegmacht. Aber sie hat nur gelächelt und gesagt ‹The beard stays, bitches›.»
Um die Umsatzrückgänge der Rasierklingen zu kompensieren, wird der US-Konzern darum nächste Woche eine neue Pflegeserie für Bärte Namens «Phoenix» auf den Mark bringen. Die Cremes sollen nach Aprikosen duften und den Bart zarter machen. «Der Limited Edition wird ausserdem Glitter zugemischt werden, ganz nach dem Motto ‹Let your beard shine›», so ein Verantwortlicher. Ausserdem seien Barttoupets aus indischem Echthaar in Planung, damit auch Frauen mit weniger starkem Bartwuchs nicht auf die optionale Gesichtsbehaarung fürs Wochenende verzichten müssen.
Rasieren Sie Ihre Haustiere!
Unerwartete Schützenhilfe erhält Gillette aus Russland. Weil eine russische Investorengruppe mit 180 Millionen Dollar am US-Konzern beteiligt ist, forderte das russische Parlament am Sonntag auf seiner Facebookseite die Bevölkerung auf, dem widerlichen Trend aus Österreich Gegensteuer zu bieten. «Ob Kind oder Oma, jeder hat irgendwo Haare, die er mit einer Gillette-Klinge wegmachen kann.» Der Kreml hat ausserdem einen Wettbewerb ausgerufen, in welchem es Russen auffordert, Bilder ihrer rasierten Haustiere einzuschicken. Dem Gewinner winkt eine Reise an den nächsten ESC.
Foto oben: Albin Olsson, License: CC-BY-SA-3.0