Rom (den) – Silvio Berlusconi erhält unerwartet Hilfe aus Nordkorea. Gemäss der Nachrichtenagentur KCNA bietet Staatsoberhaupt Kim Jong-un Italiens ehemaligem Premier eine Stelle im nordkoreanischen Parlament. So soll Berlusconi dem noch jungen Regierungschef als Mentor bei politischen Fragen zur Seite stehen.
«Silvio Berlusconi blickt auf eine eindrückliche Karriere als Führer zurück», wird Kim Jong-un in einer Mitteilung zitiert. Er habe grosses Geschick beim Aufbau eines staatlichen Medienimperiums bewiesen. Ausserdem habe er dem Westen gezeigt, dass auch ein zum Scheitern verurteiltes System, wie die Demokratie, von einer Einzelperson nach Belieben geformt werden könne.
Amtssitz bereits bezugsbereit
Um bei Berlusconi Eindruck zu schinden hat Pjöngjang den Bau einer Statue des Cavaliere in Auftrag gegeben. Diese soll Berlusconi auf einem Pferd zeigen, mit welchem er über die Köpfe des Volks hinwegreitet. Ausserdem seien einige Zimmer im Westflügel des Regierungsgebäudes bereits für Berlusconi eingerichtet worden, mit modernster Technik, Zigarren und nordkoreanischen Sekretärinnen.
Ende des Handelsembargos
In Nordkorea (ofizielle Bezeichnung: Demokratische Volksrepublik Korea) hofft man, dass Berlusconi das UN-Handelsembargo, welches die heimische Wirtschaft stark beeinträchtigt, aufheben kann. «So wie wir die westliche Diplomatie bis jetzt verstanden haben, beweisen geliftete Männer mit Geltungssucht grosses Verhandlungsgeschick», erklärt der nordkoreanische Diplomat Ming Sung-Po.
«Die Ausnahme ist Frau Merkel, die sich zwar in Verhandlungen wacker schlägt, jedoch nur von 20 Prozent der Nordkoreaner als Mann anerkannt wird», so Sung-Po weiter.
Immunität garantiert
Berlusconi brauche sich in Nordkorea keine Sorgen um Scharmützel mit politischen Gegnern machen, lässt die staatliche Nachrichtenagentur verlauten. Man habe Wege, diese schnell und schmerzlos aus der Welt zu schaffen.
Das Land garantiert ihm ausserdem völlige Immunität. Auch über seinen Ruf als gefallene Persönlichkeit muss sich Berlusconi keine Sorgen machen. «Die Nordkoreaner lieben Menschen, die im Westen jegliches Ansehen verloren haben. Dennis Rodman war schliesslich nicht ohne Grund innert kürzester Zeit zwei mal hier», heisst es aus regierungsnahen Kreisen.
Text: Buzz Orgler, Pavel Kulicka, Foto oben: Zennie Abraham (mit grösster Wahrscheinlichkeit von der KCNA kopiert), Foto unten: Rogimmi