Berlin / Zürich (den) – Aus die Maus für 35 People-Journalisten bei Bild und Blick. Auf Ende November stellen beide Boulevardblätter ihre People-Ressorts ein. Grund dafür ist die angekündigte Scheidung des Noch-Ehepaares van der Vaart. Durch diese fallen bei der Bild 80 Prozent sämtlicher People-Artikel weg. Auch den Blick trifft die Scheidung hart.
«Durch das Ende der van der Vaarts fehlen monatlich drei ‹Blick am Abend›- Frontseiten sowie etliche Online-Artikel» heisst es auf Anfrage des Enthüllers. Möglicherweise könne man einen Teil des Ausfalls mit Xenia-Tchoumitcheva-Geschichten kompensieren, dafür seien aber massiv weniger Mitarbeiter nötig.
Bild flehte Sylvie an
Bei der Bild gab man sich lange kämpferisch: «Wir haben Sylvie angefleht, die Scheidung hinauszuzögern und uns vorher noch einige schmutzige Beziehungsdetails zu verraten. Sie weiss, wie wichtig ihr Privatleben für unsere Zeitung ist.»
Doch es nützte alles nichts. Der Scheidungstermin ist auf Ende November geplant. Wie es danach bei der Bild weitergeht, ist unklar. Die People-Berichterstattung (intern auch van der News gennant) sei immer ein wichtiges Standbein der Bild gewesen, heisst es aus der Chefetage. Möglicherweise werde man in Zukunft halt mehr auf internationale Promis setzen.
«Wir spielen mit dem Gedanken, direkt auf TMZ oder The Sun zu verlinken, anstatt wie bis anhin die News der englischsprachigen Portale abzuschreiben und zu übersetzen.» Das spare Zeit und Geld. Wenn für den Leser die Geschichte nicht schon aufgrund der Bilder klar sei, bringe auch die Übersetzung nichts, so ein Insider.
Blick setzt auf Twitter
Beim Blick überlegt man sich in Zukunft einfach Tweets von Prominenten unter der bisherigen People-Sparte zu veröffentlichen. Der Leser können sich die Story ja dann selbst zusammengooglen. Auch die Foto-App Instagram soll für Geschichten sorgen.
«Wir werden die schönsten Ferienbilder der Promis auf unseren Server laden und dann als Bildstrecke aufbereiten», sagt ein Verantwortlicher gegenüber dem Enthüller. Die Bildlegenden könne ein Praktikant schreiben, die lese ja eh kein Mensch.
Die anderen Blick-Ressorts nehmen mit Bedauern zur Kenntnis, dass viele Bürostühle an der Dufourstrasse demnächst leer bleiben werden. Obwohl ihre Jobs vorerst noch sicher sind, machen auch Sport und Co. sich Gedanken über die Zukunft.
So twitterte ein Blick-Redaktor des Ressorts Ausland gestern Abend: «Falls die Geschichten über Snowden und die NSA wegfallen, sind wir am Arsch».
Text: Buzz Orgler, Bild oben: Flickr/WorldSkills International
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Es ist doch schon jamemrschade, wie die Teppichetage der Medienhäuser den Journalisten immer wieder und immer mehr wenig Spielraum lassen in ihrer Berichterstattung!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! Und dann kommt noch hinzu, dass es immer weniger Geschichten aus dem Leben von dir und mir gibt. Immer sind es die Promis, die im Rampenlicht stehen. Aber was ist mit meiner Coiffeuse, deren Mann gerade mit einer jüngeren weggerannt ist? Der Lastwagenchaufeur, der letztens einen Igel überfahren hat? Das haben die Verlagshäuser nun davon!!!!!!!!!!!!!!!!!!! Geschieht ihnen ganz recht!!!!!!!!!!!!!!!!!!