Umfrage beweist: Schweizer Männer lügen wie gedruckt

8. Juli 2016 | Von | Kategorie: Wissenschaft

Wird oft von Vögeln angeflirtet: Mann mit langer Nase.

Wird oft von Vögeln angeflirtet: Mann mit langer Nase.

Bern (den) – Es sind Zahlen, die schockieren. Jeder zweite Schweizer Mann lügt wie gedruckt. Und meistens sogar schlecht. Das hat eine Umfrage der Onlinedruckerei druck.at ergeben. Zu den häufigsten Lügen der Kunden gehören Sätze wie: „Das war schweineteuer“, „Das kann ich auf die Schnelle nicht organisieren“ oder „Nette Idee, aber ich glaube nicht, dass es so was gibt.“

druck.at-Prokurist Gerhard Soulek hat durchaus Verständnis für die ein oder andere Unwahrheit. „In unserem Shop bieten wir über 45.000 Produkte an. Vom Kartonwaben-Stehtisch bis zum bedruckten Bierdeckel. Viele Männer sind von so viel Auswahl überfordert. Da ist es natürlich leichter zu behaupten, ein Artikel existiere nicht. Besonders, wenn einem der Chef mit der Bitte im Nacken hockt, man solle mal ‚Outside the box’ denken.“

Auch der schnelle Online-Druck innert ein bis zwei Werktagen sorge für die ein oder andere Lüge. „Vielen Männern ist es peinlich, zuzugeben, dass innert zwei Tagen 3.000 Plakate gedruckt werden können. Sie schaffen es im gleichen Zeitraum ja nicht mal, den Geschirrspüler auszuräumen.“

Designt von einem 7-Jährigen

Geschwindelt hat auch druck.at-Kunde Christoph Bünzli. „Die Visitenkarten meiner Gattin habe ich selbst designt. Das ging sechs Stunden, aber meine Frau war’s mir wert. „Love you honey“, schreibt der 42-Jährige stolz auf Facebook.

Die Nachforschungen des Enthüllers fördern jedoch zu Tage: Kreiert hat die Visitenkarten Kevin, der 7-jährige Sohn des Aargauers. „Das war voll einfach. Ich hab das mit dem Design-Assistent von druck.at gemacht. Ging gerade mal 12 Minuten. Das hätte sogar mein Vater hingekriegt“, so der kecke Dreikäsehoch.

Kevin Bünzli möchte später vielleicht mal Grafikdesigner werden. Oder Rentner.

Kevin Bünzli möchte später vielleicht mal Grafikdesigner werden. Oder Rentner.

Allerdings nimmt es auch Kevin mit der Wahrheit nicht ganz so genau. „Na gut, ich habe meinem Vater gesagt, dass die 1.000 Visitenkarten knapp 90 Franken gekostet haben. Dabei waren es gerade mal 40 Stutz. Aber ich habe nur gelogen, weil mir mein Papa einen Hunderter gab und meinte, ich dürfe den Rest behalten.“

Späte Reue

Gemäss der Umfrage plagen die meisten Männer Gewissensbisse, nachdem sie ihre Frau oder ihren Vorgesetzten in puncto Drucksachen belogen haben. „Ich hätte von Anfang an sagen sollen, dass ich die Visitenkarten nicht selbst designt habe“, sagt Christoph Bünzli rückblickend. „Jetzt habe ich nämlich den Salat. Meine Frau hat sich so gefreut, sie meinte ich solle für ihre Mutter doch auch noch gleich 2.000 Stück kreieren.“

Native Ads

Wie bitte? Macht der Enthüller jetzt etwa Werbung? – Nein, natürlich nicht. Aber der Enthüller hat schon immer gerne aus Inputs Geschichten generiert. Und in diesem Fall kam der Input einfach von einer Firma. Oder auf Deutsch: Die Werbung ist so toll getarnt, dass Sie das gar nicht mitkriegen. Falls Sie auch auf diese neue, wunderbare Journalismusform setzen möchen, melden Sie sich unter redaktion@der-enthueller.ch.

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