Satan exklusiv im Enthüller: «Von Huonder hab ich die Fresse gestrichen voll»

3. August 2015 | Von | Kategorie: Schweiz
Satan (Symbolbild). Wir durften das echte Bild nicht verwenden da das Gesicht Satans wegen einer Botox-Behandlung momentan etwas entstellt aussieht.

Satan (Symbolbild). Wir durften das echte Bild nicht verwenden, da das Gesicht Satans wegen einer Botox-Behandlung momentan etwas entstellt aussieht.

Spreitenbach (den) – Er ist normalerweise medienscheu. Trotzdem sagt der Fürst der Finsternis einer Interviewanfrage des Enthüllers spontan zu. Er wolle mal Tacheles reden, wer den Tod verdient habe, so Satan am Telefon.

Für unser persönliches Gespräch mit dem leibhaftig Bösen reisen wir nach Spreitenbach. Satan bezeichnet es als einen Vorort zur Hölle. In einer alten Industriehalle wartet der 2’000undirgendwas-Jährige auf uns. Es stinkt nach Schwefel. Wir sind 20 Minuten zu spät, Satan ist dementsprechend gereizt. Er erwarte noch eine Horde IS-Kämpfer und müsse um 13 Uhr wieder in der Hölle sein, schimpft er.

Satan, vielen Dank dass Sie es sich so kurzfristig einrichten konnten.
Das geht schon ihn Ordnung. Aber zitieren Sie mich gefälligst richtig. Ich will nur lesen, was ich auch gesagt habe. Sonst hätte ich das Gespräch gleich von Anfang an dem Blick geben können.

Wie sprechen wir Sie eigentlich richtig an? Ist Herr Satan ok?
Herr der Finsternis, Satan, Teufel was auch immer Sie wollen. Einfach nicht Beelzebub. Das hat so einen pädophilen Nachgeschmack.

Satan, Sie haben die neusten Äusserungen von Bischof Huonder mitbekommen, Schwule würden mit dem Tod bestraft. Wie beurteilen Sie diese Aussage?
Das ist natürlich Blödsinn. Das Ausleben der angeborenen Homosexualität ist kein Vergehen und wird dementsprechend auch nicht geahndet. Zumindest nicht von mir.

Aber es ist ja nicht das erste Mal, dass der Bischof diese Behauptung aufstellt.
Wissen Sie, von dem alten Mann habe ich die Schnauze ehrlich gesagt gestrichen voll. Ich finde es eine Frechheit, dass er seit Jahren Hass predigt. Schliesslich ist das meine Aufgabe. Das gleiche Problem hatte ich schon mit Fred Phelps, der mittlerweile in meiner Behausung gastiert. Huonder soll sich mal schön auf die Verbreitung der frohen Botschaft und diesen ganzen kitschigen Scheiss kümmern, ich übernehme den Rest. Und falls er doch auf die Verbreitung von Hass aus ist, ich hab ihm hier unten schon mal ein Plätzchen freigehalten.

Huonder sagt, die Ehe sei nur für Mann und Frau gedacht. Hat er recht?
Die Ehe ist ein Fantasiekonstrukt der Menschheit. Heiraten soll, wer über 18 ist und denn Partner freiwillig ausgesucht hat. Ob der dann männlich oder weiblich ist, spielt keine Rolle.

Dann ist die Homo-Ehe keine Fahrkarte in die Hölle?
Nein. Es heisst ja, „Bis das der Tod uns scheidet“. Wenn Sie sterben ist die Ehe eh durch, da ist mir dann auch egal, mit wem Sie Ihre Zeit verschwendet haben. Ausserdem: Warum sollte ich die Menschheit für die Ehe bestrafen? Das tut sie ja schon selbst, mit Scheidung und Aliments-Zahlungen.

Wenn Homosexualität kein Ticket für die Hölle ist, was dann?Pädophilie, Fanatismus, Tierquälerei, die Liste ist lang. Aber es müssen schon gröbere Verstösse vorliegen. Bei Fremdgehen zum Beispiel drücke ich ein Auge zu. Vergehen gegen die Monogamie zu ahnden, wäre nicht fair von mir. Schliesslich kann nicht erwarten, dass Geistliche ihrem Ministranten auf ewig treu bleiben. Haha, kleiner Scherz von mir. Die predigenden Perverslinge kriege ich ja wegen der Pädophilie dran.

Ach kommen Sie, das ist doch jetzt wahrlich ein alter Zopf, von wegen viele Priester seien pädophil.
Sie können ja gerne mal bei mir vorbeischauen und sich vom Gegenteil überzeugen. Da treffen Sie dann übrigens auch noch auf einige Ihrer verstorbenen Boulevardkollegen, die ihr Leben lang nichts als Lügen verbreitet haben.

Gestatten Sie uns eine letzte Frage: Wie viele Schwule sind denn in der Hölle?
Relativ wenige. Die meisten wollen unbedingt mit pinken Flügeln von Wolke zu Wolke hüpfen, fragen Sie mich nicht warum.

Bild: Flickr/Nathan Rupert

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