Drama in Darkroom: Stromausfall — 22 Schwule komplett orientierungslos

16. Februar 2015 | Von | Kategorie: Ausland
Detlev B. zeigt uns den Ort des Geschehens, den stromlosen Darkroom. Vorne rechts sind auch ganz deutlich bauliche Mängel zu erkennen.

Detlev B. zeigt uns den Ort des Geschehens: den stromlosen Darkroom. Vorne rechts sind ganz deutlich bauliche Mängel zu erkennen.

München (den) — «Es war der Horror», sagt Jean-Pierre Schneider. Der 38-jährige Förster feiert am Wochenende im Darkroom des Münchner Gayclubs Badaboom seinen Geburtstag, als plötzlich der Strom ausfällt.  «Ich kniete gerade auf allen Vieren, weil ich eine meiner Kontaktlinsen verloren hatte, und auf einmal war es stockduster.» Für rund zwei Stunden ist die Elektrizität weg. 22 Clubbesucher irren ziellos durch den Darkroom, haben keine Ahnung wo oben und unten geschweige denn hinten und vorne ist.

Unter ihnen auch der 32-jährige Detlev B.  «Ich genoss ein Glas Rotwein und unterhielt mich mit einem Bekannten angeregt über Dostojewskis frühe Werke, da war im Darkroom plötzlich der Strom weg. Als ich versuchte, mein Handy aus der Hosentasche zu holen, merkte ich, dass ich gar keine Hosen anhatte. Ich muss sie wohl am Eingang zum Trocknen aufgehängt haben, weil sie durch den heftigen Regen nass geworden waren.» Auch Detlev B. verfällt sofort in Panik. «Ich kann nachts nicht schlafen, wenn nicht irgendwo ein Licht brennt. Wegen meiner Angst vor der Dunkelheit musste ich sogar den Fotografenjob aufgeben, weil ich in der Dunkelkammer regelmässig Panikanfälle bekam. In diesem Darkroom gefangen zu sein, war für mich die Hölle.»

Beim Bau geschlampt: Überall Löcher in der Wand

Detlev B. zeigt uns den Ort des Geschehens, den stromlosen Darkroom. Vorne rechts sind auch ganz deutlich bauliche Mängel zu erkennen.

Hier zu sehen das Notstromaggregat, das nicht ansprang.

Während etliche Clubbesucher vor Angst auf die Knie sinken und auf Hilfe warten, kämpfen sich einige Unerschrockene in Richtung Ausgang. «Ich musste mich ganz langsam vorantasten», sagt Jean-Pierre Schneider. «Das war mir total unangenehm, weil ich ständig Fremde berührte. Teilweise an Stellen, die man normalerweise erst nach ein paar Wochen Beziehung zum ersten Mal in die Hände kriegt. Aber was sollte ich machen? Ich konnte ja nichts sehen.»

Auf seiner Odyssee in Richtung Ausgang bricht sich Detlev B. sogar einen Finger. «Da waren Löcher in der Wand, auf Hüfthöhe. In so einem Loch bin ich mit dem Finger hängengeblieben. Es ist mir ein Rätsel, warum diese gravierenden baulichen Mängel zuvor keinem aufgefallen sind.» Der 32-Jährige behält es sich vor, gerichtlich gegen den Clubbetreiber vorzugehen. Seiner Meinung nach hätte nach einem Stromausfall dringend ein Notstromaggregat anspringen müssen. «Sogar im Jurassic Park hat der Notstrom funktioniert. Warum es im Club dunkel blieb, ist mir ein Rätsel. Ich hoffe, dass das Gericht Licht in die Sache bringen kann.»

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7 Kommentare auf "Drama in Darkroom: Stromausfall — 22 Schwule komplett orientierungslos"

  1. pussycat sagt:

    Ich bin eine lesbe. Ich habe abi und studiert. Ich bin sensibel. Ich sage: Dieser artikel ist satire und völlig ok. Aber auch nur geraaaade noch so 😉

    • GeBrau sagt:

      für einen pubertierenden Schüler in den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts, der als Hausaufgabe eine Satire schreiben sollte, mag das vielleicht gerade noch so gehen. Da hat man sich dann auf die Schenkel gekopft, „sowas, sowas“ gebrüllt und ein Konjäckchen gekippt. Ich hätte nicht gedacht, dass das heute noch irgendwen amüsiert.

  2. Brian sagt:

    In Zeiten wieder massiv zunehmender Homophobie in ganz Europa einen solchen Müll zu verbreiten und – wohl nicht ganz zufällig – die üblichen Stereotype und Klischees von Schwulen zu verbreiten, ist gewiss keine „Satire“, sondern recht eindeutig als Hetze und Hassverbreitung zu verstehen. Unfassbar!

    • Karelsky sagt:

      Lieber Brian

      Ein sehr kluger Mensch hat einmal gesagt, dass jede Minderheit das Recht auf Diskriminierung habe. Und das genau aus dem Grund: Sie sind MENSCHEN. Sie sind nicht „die Schwulen“, „die Schwarzen“, „die Juden“, sondern Menschen. Wenn jemand also darauf verzichtet, sich über eine Personengruppe lustig zu machen, bloss weil sie einer ethnischen Minderheit angehören oder Homosexuell sind, dann werden sie von dieser Person genau darauf reduziert. Und DAS ist diskriminierend. Ergo: Der Einzige, der hier Schwule diskriminiert, sind sie.

      Habe die Ehre

      Karelsky der Unzeitgemässe

  3. Fred in Bangkok sagt:

    …….hab mal gesehen was Elefanden bei Stromausfall machen…..
    alle in einer Reihe und der jeweilige hintere haelt sich am Schwanz des Vordertieres fest …..
    sollte doch auch in einem solchen Raum klappen…..

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