Bortoluzzi erhält den russischen Familienförderungspreis

16. Juni 2014 | Von | Kategorie: Schweiz
Bildschirmfoto 2014-06-15 um 22.59.49

Hätte sechs Millionen homosexuelle Russen verhindern können: Toni Bortoluzzi.

Moskau (den) – Grosse Ehre für Toni Bortoluzzi. Der Politiker, der mit seinen Aussagen über «fehlgeleitete» Homosexuelle für Furore sorgte, wird vom russischen Familienministerium für seine klaren Worte ausgezeichnet. Bortoluzzi darf Ende Juli in Moskau den «Igor-Award» in Empfang nehmen. Der von Wladimir Putin ins Leben gerufene Preis wird seit 1998 jährlich an «grosse Stimmen der Vernunft» verliehen.

Das russische Familienministerium begründet auf seiner Website, warum der SVP-Nationalrat die Trophäe mehr als verdient hat. «Der Schweizer Politiker Toni Bortoluzzi hat erkannt, dass homosexuelle Beziehungen nicht einer Ehe gleichgesetzt werden dürfen. Die Ehe ist für Heterosexuelle und dient der Fortpflanzung. Homosexuelle sollen keine Familien gründen. Das wäre krank und gegen den Willen Gottes.» Die Jury, bestehend aus Vertretern russischer Rechtsparteien sowie Mitgliedern der Westboro Baptist Chruch, lobte des Weiteren Bortoluzzis Gradlinigkeit. Er sei ein dicker simpler Mann der simplen Worte, der zu seiner Meinung stehe, auch wenn sie so antiquiert sei wie das Lenksystem russischer Atom-U-Boote.

Über sechs Millionen Homosexuelle wegen Conchita

Auch bei Vegetariern äusserst beliebt: Conchita Wurst.

Hat, wird und will Bortoluzzi wohl nie treffen: Conchita Wurst.

Dass Bortoluzzi Rückendeckung aus Russland erhält, verwundert nicht. Noch immer kämpft das Land mit den Nachwehen des diesjährigen Eurovision Song Contests. Rund 12 Millionen russische Jugendliche sahen am 10. Mai, wie Conchita Wurst für Österreich den ESC gewann. Mehr als die Hälfte von ihnen wechselte in der Folge das Ufer und gab in einer Volkszählung anfangs Juni bekannt, seit der TV-Übertragung der Musikshow homosexuell zu sein.

«Besässe Russland eine Stimme der Vernunft wie Bortoluzzi, hätten möglicherweise einige dieser Jugendlichen gerettet werden können», sagt Igor Rosettovic, Sprecher des Familienministeriums. «Bortoluzzi hätte sie darüber aufklären können, dass Schwule ständig den Partner wechseln, in einem von zwei Fällen an Aids sterben und einen Hirnlappen entwickeln, der so verkehrt herum läuft, dass ihnen selbst das Einstellen einer illegalen Putzfrau als logisch erscheint.»

Ob Bortoluzzi Ende Juli den «Igor-Award» annehmen wird oder was er vom Preis hält, ist noch unklar. Ein Sprecher des Politikers liess gegenüber dem Enthüller verlauten, sein Chef wolle zum «Igor-Award» keine Stellung nehmen, denn «Stellung nehmen sei etwas für Schwuchteln».

Foto oben: Parlament.ch, Foto unten: „>Albin Olsson, License: CC-BY-SA-3.0

Mehr in Schweiz

Schlagworte: , , ,

Schreibe einen Kommentar