Neun von zehn Schweizer Kebabs mit Zwiebeln verunreinigt

31. Januar 2014 | Von | Kategorie: Wissenschaft
Da bleibt einem das "Scharf" im Halse stecken: Mit Zwiebeln verunreinigter Döner Kebab.

Da bleibt einem das „Scharf“ im Halse stecken: Mit Zwiebeln verunreinigter Döner Kebab.

St. Gallen (den) – Eine vom Enthüller in Auftrag gegebene Untersuchung bei der Stiftung «Food Control» schockiert: 90 Prozent aller in der Schweiz verkauften Döner Kebabs sind mit Zwiebeln kontaminiert. Wie das schwefelhaltige Stinkgemüse in den beliebten Imbiss aus Rindfleisch gerät, ist bisher noch völlig ungeklärt. Die beim Test festgestellten Verunreinigungen waren teilweise so stark, dass das Laborpersonal nur mit Atemschutz und Brille arbeiten konnte.

Auch den Fleischverarbeiter «Royal Döner» stellen die Kontaminationen vor ein Rätsel. «Jeder Fleischspiess, der unser Werk verlässt, ist luftdicht in Folie verpackt. Für uns ist unerklärlich, wie das hochwertige Fleisch mit Zwiebeln in Kontakt kommt» sagt Sprecher Josi Gavric gegenüber dem Enthüller. Er vermutet, dass bei den Imbissbuden selbst geschlampt werde. «Möglicherweise nehmen es einige mit der Hygiene nicht so genau und versuchen, die Fleischfüllung mit billigen Zwiebeln zu strecken», so Gavric, der Wert auf die Feststellung legt, dass er nicht mit Bachelor Vujo Gavric verwandt ist.

Andreas Schmied verdarb sich mit einem verunreinigten Döner den Magen.  bild: shutterstock

Intensiver Mundgeruch sowie Blähungen

Der 15-jährige KV-Lehrling Andreas Schmied wurde letzten Dienstag Opfer eines verunreinigten Döners. Bestellt habe er wie immer, mit allem und extra scharf. Bereits beim ersten Biss habe er jedoch gemerkt, dass etwas nicht stimme. «Der Geschmack brannte in den Augen und auf der Zunge. Aber ich habe mich nicht getraut, bei Ali zu reklamieren.» Ein Fehler, wie Schmied mittlerweile weiss.

Der 15-Jährige litt in der Folge an intensivem Mundgeruch, der sich selbst durch mehrmaliges Zähneputzen nicht entfernen liess. «Auch meiner Freundin ist der ‘abartige’ Geruch beim Küssen sofort aufgefallen», so Schmied. Doch für den KV-Lehrling blieb es nicht bei stinkendem Atem. Im Verlaufe des Nachmittags wurde Schmied plötzlich von extremen Blähungen geplagt.

«Wir waren im Kino und mein Bauch rumorte wie verrückt. Ich versuchte jeweils dann zu furzen, wenn auf der Leinwand etwas explodierte, was relativ schwierig ist bei einem Trickfilm», erinnert sich Schmied. Kurz vor der Pause, als die Reihe hinter dem 15-Jährigen sich bereits umgesetzt hatte, habe er fluchtartig das Kino verlassen.

Damit weitere Fälle wie der von Andreas Schmied verhindert werden können, sucht die Stiftung «Food Control» fieberhaft nach der Ursache der Verunreinigungen durch Zwiebeln. Bis diese gefunden ist, empfehlen Experten auf die Dönerbox umzusteigen oder einfach mal wieder selbst zu kochen.

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