Der Enthüller übernimmt das Newsportal «Watson»

16. Januar 2014 | Von | Kategorie: Medien
Vom Enthüller können die Watson-Grünschnäbel noch einiges lernen - mal abgesehen vom Layout.

Vom Enthüller können die Watson-Grünschnäbel noch einiges lernen – mal abgesehen vom Layout.

Zürich (den) – Noch nicht einmal gestartet, folgt bereits der erste wegweisende Entscheid für die junge «Watson»-Crew. Das Unternehmen wird sich ab Februar 2014 vollständig in die «Enthüller»-Verlagsgruppe integrieren. «Watson»-Chef Hansi Voigt spricht von einem absoluten Glücksfall.

«In Medienkreisen steht ‚Der Enthüller‘ für Qualitätsjournalismus. Die Seite liefert seit Oktober 2013 täglich Breaking News und beweist bespielhaft, dass guter Journalismus sowohl kritisch als auch unterhaltsam sein kann. Mit Trafficzahlen von bis zu 68 Besuchern am Tag zeigt ‚Der Enthüller‘ ausserdem, dass Klicks nicht alles sind. Wir könnten uns keinen besseren Übernahmepartner vorstellen.»

«Preis ist ein Schnäppchen»

Auch beim Enthüller ist man voll des Lobes für Watson. «Als ich in einem Artikel gelesen habe, dass «Watson» eher über die Sex-Eskapaden von Miley Cyrus als über einen Entscheid des Nationalrates berichten würde, wusste ich; diese Leute haben’s begriffen», sagt Enthüller-Chefredaktor Buzz Orgler. Er habe Hansi Voigt, den er noch aus gemeinsamen Tagen hinter der McDonald’s-Kasse kenne, sofort angerufen und eine Übernahme vorgeschlagen.

«Es waren harte Verhandlungen. Aber bei einem zweistelligen Millionenbetrag und einem Bonus von 150’000 Katzen-GIFs hatte ich ihn dann so weit. Im Endeffekt ein Schnäppchen. Schliesslich beinhaltet der Preis die halbe Onlineredaktion von 20Minuten sowie einige hochkarätigen Journalisten vom Tagi. Wir hätten die innerhalb der nächsten sechs Monate sowieso von ‚Watson‘ abgeworben, von dem her ist diese Übernahme für uns auch eine Zeitersparnis.»

Buzzfeed oder richtiger Journalismus?

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Auch das neue Logo war schnell designt. Drehung um 90°, fertig.

Was den Leser bei «Watson – proudly presented by Der Enthüller» erwartet, möchten weder Voigt noch Orgler an dieser Stelle verraten. «Es entspricht nicht unserem Stil, den Leuten etwas noch nie Dagewesenes zu versprechen und sie dann am Tag ‚X‘ mit lustlos aufgestellten Listen über Bachelor Vujo und einem öden Layout à la Buzzfeed zu enttäuschen», sagt Orgler.

Kein Geheimnis hingegen ist, dass das Startup noch auf der Suche nach einem Standort für seinen Newsroom ist. «Bis jetzt arbeiteten ich und mein Ressortleiter Pavel Kulicka jeweils von einem Starbucks Café aus. Dadurch sparten wir die Miete für ein eigenes Büro. Ausserdem waren die Meetings mit Werbekunden jeweils sehr kurz, weil keiner von denen bereit war, acht Franken für einen Cappuccino zu bezahlen. Wenn nun aber 40 ‚Watson‘-Redakteure zu uns stossen, müssen wir uns etwas einfallen lassen», so Orgler. Er verhandle darum momentan intensiv mit Praktikanten, die neben einer 6-jährigen Berufserfahrung im Journalismus auch eine leerstehende Villa am Zürichberg mit sich bringen.

Enthüller-Leser können hier exklusiv einen Blick auf die «Watson»-Website werfenWatson» hat ausserdem eine geniale Facebook-Seite. Unbedingt anschauen, bevor wir sie löschen. 

Text: Pavel Kulicka, Buzz Orgler, Bild: Watson

 

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