Nach Nazi-Konzert: Unterwasser droht Konzert von Gölä

18. Oktober 2016 | Von | Kategorie: People

Hier handelt es sich um eine Legende. Also eine Bildlegende, die Sie hier gerade lesen.

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Unterwasser (den) – Die Gemeinde Unterwasser kommt nicht zur Ruhe. Nachdem im beschaulichen Dorf am Samstag ein Rechtsrock-Konzert mit rund 6’000 Teilnehmern stattfand, droht dem Bijou im Toggenburg neues Ungemach: ein Konzert von Büezer-Rocker Gölä. Für Gemeindepräsident Toni Wabermuth ist das der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt. „Zuerst die Glatzen und jetzt auch noch Gölä?! Was muss unser geliebtes Dorf denn noch alles durchmachen, bevor endlich Ruhe einkehrt?“, fragt sich der besorgte Politiker.

„Mit Gölä konnte ich noch nie was anfangen. Letztes Jahr musste ich mich sogar übergeben, als wir in der Guggenmusig einen seiner Songs einstudierten. Ein Konzert von ihm haben die Unterwassener wirklich nicht verdient“, sagt der 52-Jährige wutentbrannt. Er wolle sich ausserdem strengstens von Göläs musikalischer Orientierung distanzieren. „Man wollte mir schon des Öfteren rockerische Tendenzen unterstellen, aber ich bin ein ganz klarer Pop-Softie. Meine Töchter müssen sogar den Radio-Sender wechseln, wenn was vom ‚Büezerrocker’ läuft.“

Aktuell klärt die Taskforce „Pegöla Unterwasser“ ab, ob das geplante Konzert im Dezember irgendwie verhindert werden kann. „Wir haben bis anhin noch keine Textzeilen mit rassistischen Tendenzen ausfindig machen können. Dass der Schwan so weiss wie Schnee sein soll, reicht leider nicht. Bei Gölä ist alles sauber, mal vom proletarischen Protagonisten abgesehen.“

Auch die medial wenig durchdachten Aussagen würden nicht reichen, um dem Rocker einen Strick zu knüpfen. Eine letzte Hoffnung haben die Mitglieder von „Pegöla Unterwasser“ dennoch: „Vielleicht kommt gar niemand zum Konzert. Am selben Abend spielt in der Nachbargemeinde nämlich Andreas Gabalier. Die Fans haben also die Wahl zwischen Pest und Cholera. Aber Cholera hat zumindest die schönere Frisur.“

Vorschaubild: wikimedia commons/Sandro Diener

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