Pilot lässt Maschine absacken – um Pokémon zu fangen

20. Juli 2016 | Von | Kategorie: Ausland

Wenn Piloten von einem "Monster im Cockpit sprechen", meinen sie normalerweise eine dicke Flight Attendant.

Wenn Piloten von einem „Monster im Cockpit sprechen“, meinen sie normalerweise eine dicke Flight Attendant.

Palma (den) – Ein Flug von Palma de Mallorca nach Zürich hat eine Stunde länger gedauert. Grund für die längere Flugzeit: Der Pilot hatte kurz nach dem Start ein Pokemémon gesichtet, dass er einfach „haben musste“. Darum flog er rund 60 Minuten Kreise über dem Flughafen.

„Plötzlich sackte die Maschine unerwartet ab. Ich dachte schon, der Araber auf 16B sei dafür verantwortlich“, so eine besorgte Flight Attendant. Gross war darum ihre Erleichterung, als der Pilot via Lautsprecher verkündete, er müsse rasch noch „dieses Fledermausding einfangen.“ „Zuerst dachten wir, wir müssten sterben. Aber als der Pilot uns mit seiner Pokémon Anekdote aufheiterte, konnten alle wieder lachen. Einige Kinder schmissen gar vergnügt ihre Gummibälle in Richtung Cockpittüre.“

Pilot war Anfänger

„Der Empfang im Flieger ist relativ schlecht. Ich musste nach dem Sichten des Pokémons sofort in den Sturzflug, um näher an die Handyantenne beim Flughafen zu kommen. Dabei ist mir das iPhone aus der Hand gerutscht“, gibt Pilot beschämt zu. Er sei noch ein blutiger Anfänger, was das Spiel als auch das Fliegen angehe, so der 24-Jährige. Darum habe es auch lange gedauert, das kleine Monster einzufangen.

„Wir wussten zuerst nicht mal, ob man den Autopiloten überhaupt irgendwie ausschalten kann“, gibt der Pilot schmunzelnd zu. Während seiner 60 minütigen Fangaktion musste der Flughafen Palma etliche Maschinen umleiten. Es entstanden dutzende Verspätungen sowie Flugausfälle. „Halb so wild“, sagt Flughafensprecher Maurizio Negra. „Wer die spanische Streikkultur kennt, der kann mit sowas umgehen. Die Sicherheit der Fluggäste war zu keiner Zeit gefährdet. Höchstens die des Pokémons“, sagt der Spanier lachend.

Ob man zukünftig weiteren spielenden Piloten assistiere, werde aktuell abgeklärt, so die spanische Flugaufsichtsbehörde. „Möglicherweise ist es sicherer, wenn der Flieger gleich direkt mit Wlan ausgestattet wird.“

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