Schweiz Tourismus ändert den Slogan: «Schweiz – Das falsche Wetter für jeden»

27. April 2016 | Von | Kategorie: Schweiz

Die Schweiz von ihrer ehrlichen Seite. Frühlingshaft winterlich.

Die Schweiz von ihrer ehrlichen Seite. Frühlingshaft winterlich.

Bern (den) – Schnee, Regen, Sonne und Nebel. Das wechselhafte Aprilwetter zwingt Schweiz Tourismus zum Handeln. So werden die Slogans „Schweiz. ganz natürlich.“ und „Switzerland. get natural.“ auf Mai ersetzt.

Neu heisst es „Schweiz – Das falsche Wetter für jeden“ und auf Englisch „Switzerland. Shitty weather for everyone.“ Schweiz-Tourismus-Chef Jürgen Schmid erklärt den Strategiewechsel. „In der Kommunikation ist Ehrlichkeit eines der wichtigsten Güter. Ob Schneemangel im Winter oder Minusgrade im April, das Wetter in der Schweiz ist nun mal nicht das Gelbe vom Ei. Das wollen wir mit den neuen Slogans transparent zeigen.“ Ausserdem könne man durch die neuen Sprüche den Touristen eine Schweizer Tugend näherbringen: das Motzen. „Das gilt fürs Wetter wie auch für alles andere in diesem Land. Egal wie es ist, es ist prinzipiell immer falsch.“

Regen. Oder wie man in der Schweiz sagt: Alltag.

Regen. Oder wie man in der Schweiz sagt: Alltag.

Zu heiss und zu kalt

Tests mit asiatischen und amerikanischen Touristen seien positiv verlaufen. Den neuen Slogan sollen sie als realistisch bewertet haben „Sie beschweren sich darüber, dass sie morgens jeweils nicht wüssten, was für eine Jacke anzuziehen sei, da das Wetter im 15-Minuten-Takt wechsle. Ein Chinese meinte sogar, dass er für ganze drei Minuten im Schneesturm habe warten müssen, weil der beschissene Bus nicht gekommen sei. Und im Bus selbst sei es dann wieder viel zu warm gewesen. Ich habe ihm zu seinem Gejammer gratuliert. Er mache das fast schon so gut wie die Schweizer“, so Jürgen Schmid stolz.

Auf den Zufriedenheitsfragebogen sollen die Touristen ab Mai ausserdem weitere Antwortmöglichkeiten finden. So sollen sie zwischen „zu warm“ und „zu kalt“ und zwischen „zu teuer“ und „viel zu teuer“ auswählen können. „Auch Touristen steht wie Schweizern das Recht zu, sich über alles aufzuregen“, sagt Schmid. Er selbst wolle mit gutem Beispiel vorangehen und habe aus lauter Unzufriedenheit über den Regen aus Protest den Schirm zugeklappt. „15 Minuten später hatte ich einen Sonnenbrand.“

 

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