#Tennisracket-Skandal weitet sich aus: Gestöhne kam jahrelang vom Band

18. Januar 2016 | Von | Kategorie: Ausland
Gleich gilt es ernst, für den Tontechniker.

Gleich gilt es ernst, für den Tontechniker.

London (den) – Der grösste Tennisskandal der Geschichte zieht weitere Kreise. So sollen nicht nur die Resultate im Vornherein abgesprochen worden sein, auch das Gestöhne während der Matches war nicht echt. Es wurde im Vorfeld aufgezeichnet und während des Spiels über das Lautsprechersystem wiedergegeben. Davon profitiert haben vor allem weibliche Tenniscracks. Durch das Playback konnten sie massiv Sauerstoff und Energie einsparen. Eine Taktik, die gegen das Dopinggesetz verstösst. Gestöhnt wurden die Tennisspielerinnen zumeist von Pornodarstellerinnen oder Prostituierten.

„Ich war jahrelang die Aufschlagstimme von Serena Williams“, gibt Sexsternchen Dörte Sanchez reumütig zu. Und das, obwohl die gebürtige Sächsin kein Wort Englisch spricht. Englischkenntnisse seien für ihren Job allerdings auch nicht nötig gewesen. Zwei Mal pro Monat habe sie in einem Tonstudio für rund drei Stunden jeweils verschiedene Stöhngeräusche eingespielt, teilweise auch für mehrere Spielerinnen. In der Folge soll die zierliche Blondine oft tagelang heiser gewesen sein.

Dass der Skandal erst jetzt ans Tageslicht kommt, erstaunt die 34-Jährige. „Du stehst da im Tonstudio, brüllst erregt ins Mikrofon und denkst: ‚Das ist so was von übertrieben, das wird dir doch nie im Leben einer abkaufen‘. Und trotzdem habe ich damit die letzten 12 Jahre meine Brötchen verdient.“ Ihre Spezialität sei vor allem der gereizte Aufschrei mit einer Prise Wut und Verzweiflung gewesen. Oftmals seien ihre Audioaufzeichnungen noch mit Tierstimmen angereichert worden, um den Spielerinnen etwas Animalisches zu verleiehen.

Bis zu 5’000 Franken pro Match

Auch für die Tontechniker sei das Playback ein Knochenjob gewesen. „Bei einem Herren-Match konntest du dir zwischendurch mal noch einen Kaffee holen. Bei den Williams-Schwestern hingegen musste ich vorher die Finger eindehnen, um mir keine Zerrung zu holen“, sagt ein Tontechniker, der anonym bleiben möchte.

Dennoch sei es ein lukrativer Job gewesen. Pro Match habe er bis zu 5’000 Franken verdient. Seine Taten bereue er nicht. „Viele Männer haben das Damentennis doch nur wegen des Sound-Teppichs geguckt. Mit einer Hand an der Bierflasche und der anderen in der Hose“, ist sich der Techniker sicher. Nach seinem Aus in der Welt des Profisports wolle er es jetzt in der Showbranche versuchen.  „Ich habe mich als Tontechniker bei Scooter beworben. Da ist das Geschrei zumindest noch live.“

Vorschaubild: Flickr/Mirsasha 

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