Frau lässt sich Arme amputieren, um bei Krankenkasse zu sparen

13. November 2015 | Von | Kategorie: Wissenschaft

Von ihren Freunden erhielt Wirz einen Schnipp-Schnapp-Arme-ab-Karte.

Von ihren Freunden erhielt Wirz einen Schnipp-Schnapp-Arme-ab-Karte.

St. Gallen (den) – Es sind drastische Massnahmen, die Léa Wirz im Oktober ergreift. Die kerngesunde 28-Jährige lässt sich beide Arme sowie einen Fuss amputieren. Und das nur aus einem Grund: Um bei der Krankenkassenprämie zu sparen. Denn das aktuelles System „kotzt“ die Buchhalterin an.

„Jedes Jahr steigen die Preise. Ich hatte bereits die billigste Kasse und sollte trotzdem 45 Franken mehr pro Monat zahlen. ‚Nicht mit mir‘, habe ich gesagt. Und Massnahmen ergriffen. In einer holländischen Arztpraxis lässt sich Wirz „überflüssige“ Gliedmassen entfernen. „Ich wollte sowieso schon lange ein paar Kilos loswerden. Dank den Amputationen ging es schneller. Der Hauptgrund war jedoch die Kosteneinsparung bei der Krankenkasse.

Das einzige was sich Wirz noch brechen kann sind die Haarspitzen.

Das einzige was sich Wirz noch brechen kann sind die Haarspitzen.

Ich habe eine 42 Prozent geringere Chance mir den Arm zu brechen, ein 73 Prozent tieferes Risiko an einem Raucherfuss zu erkranken.“ Arztbesuche wegen eingewachsenen Zehennägeln oder eines Tennisellbogens sind bei Wirz ein Ding der Unmöglichkeit. Einen Aspekt den ihre Krankenkasse berücksichtig. Nach mehreren Rücksprachen wird ihre Monatsprämie gesenkt.

Krankenkasse gratuliert Wirz zum Entscheid

Ärzte loben den Entscheid von Wirz. Und verschiedene Krankenkassen melden sich zu Wort. So auch der Sprecher von Wirz‘ aktueller Billigkasse Assura. „Endlich tut mal jemand was um die Kosten im Gesundheitswesen zu senken. Es ist zwar ein drastischer Entscheid von Frau Wirz, aber ein richtiger“, sagt Assura-Sprecher Ernst Kofler. Nachahmern rät er allerdings ab. „Wir möchten nicht allen unseren Kunden einen Rabatt gewähren müssen.“

Léa Wirz hat ausgerechnet, dass sie die Kosten für ihre Prothesen innerhalb der nächsten acht Jahre amortisieren kann. Vorausgesetzt die Prämien steigen jährlich nicht mehr als 6 Prozent. „Sollten die sie höher steigen habe ich noch immer eindreiviertel Beine, die ich opfern kann.“

Foto oben: Flickr/Tammra McCauley, Foto unten: Flickr/Sandor Weisz

 

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3 Kommentare auf "Frau lässt sich Arme amputieren, um bei Krankenkasse zu sparen"

  1. Hannemann sagt:

    Ist das Ernst oder ne Glosse?

  2. Gabriela Peng sagt:

    Gut recherchiert Gratulation. Habe schon lange nicht mehr so viel Körnchen Wahrheit in einem Artikel, gefunden, der zum breiten Grinsen anregt.

  3. Hallo, also ich verstehe nicht wie man zu dieser Massnahme greifen kann, und noch schockierender finde ich die Reaktion der Krankenkasse die die Frau noch dazu zu diesem Entscheid gratuliert, echt unglaublich. Eine solche Krankenkasse sollte verboten werden.

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