SVP fordert Landesrecht vor Facebook-Recht

2. September 2015 | Von | Kategorie: Schweiz

Unten links im Bild die ehemalige Putzfrau von Hans Fehr.

Unten links im Bild die ehemalige Putzfrau von Hans Fehr.

Zürich (den) – 18 Stunden lang war das Facebook-Profil von Christoph Mörgeli gesperrt. Zu lange, findet der Politiker. „Das ist eine absolute Schweinerei. Durch die Sperre war es mir nicht möglich, Fanpost zu beantworten. Tausende von Mails, die meine politischen Ansichten, meine Haare oder mein sympathisches Lächeln lobten, sind irgendwo im Nirwana verschwunden“, echauffiert sich Mörgeli. Ausserdem seien ihm die Einladungen für die Gruppen „Vom Aff bisse – Die geilschte Tiervideos“ sowie „Lern z’erscht mahl Dütsch du Mongo“ bis jetzt nicht zugestellt worden.

Dass Facebook seine Seite wegen den Beschwerden einiger „Ewiggestrigen“ vom Netz genommen habe, spreche Bände. „Die Meinungs- sowie Medienfreiheit ist akut in Gefahr. Will man uns demnächst auch noch unsere Plakate mit den lustigen Negerschäfchen verbieten?“, fragt ein besorgter Mörgeli. Recht gibt ihm SVP-Sprecher Rudolf Grob. Schuld an Sperrungen sowie Skandalen rund um SVP-Politiker seien nicht unüberlegte Äusserungen der Parteimitglieder, sondern das mangelnde Humorverständnis einiger Chaoten aus dem linken Lager

„Bereits der Tweet ‚Vielleicht brauchen wir wieder eine neue Kristallnacht‘ wurde komplett aus dem Kontext gerissen. Der Verfasser meinte das damals ironisch. Er wollte in Schweizer Moscheen den Champagner ‚Cristal‘ ausschenken, was ja keinen Sinn macht, da strenggläubige Muslime keinen Alkohol trinken. Aber die Linken kamen natürlich direkt mit der Nazikeule.“

Ein Bild der Pjöngjanger-Fashionweek (Frühlingskollektion).

Weibliche Fachkräfte aus Nordkorea.

Nippel sollen entkriminalisiert werden

Damit in Zukunft keine Politikerprofile mehr gesperrt werden, fordert die SVP in einer neuen Initiative Landesrecht vor Facebook-Recht. Sprich, Facebook-Posts sollen nach Schweizer Rechtskriterien beurteilt werden, nicht nach den Nutzungsbedingungen des amerikanischen Konzerns. „Wir wollen uns von einem Tech-Riesen aus Amerika nicht diktieren lassen, wie weit unser Humor gehen darf. Witze über Flüchtlinge, also schwarzer Humor, müssen auch in Zukunft möglich sein. Ausserdem soll es SVP-Politikerinnen gestattet sein, auf Facebook ihre Nippel zu zeigen“, so Grob.

Mit dem Sammeln der Unterschriften soll nächste Woche begonnen werden. Christoph Mörgeli unterstützt die Aktion voll und ganz und hat dafür auf Facebook bereits eine Fan-Seite eingerichtet. Aus der Sperrung hat er seine Lehren gezogen. „In Zukunft werde ich mir jeweils zwei Mal überlegen, ob ich ein rassistisches Bild posten soll oder nicht, und es dann trotzdem tun.“

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Ein Kommentar auf "SVP fordert Landesrecht vor Facebook-Recht"

  1. Kuhn Hugo sagt:

    Ja, Probleme haben die von der SVP – Bagatellprobleme aufgebauscht bis zum Geht-nicht-mehr. Warum immer auf Konfrontationskurs? Warum nicht auf Konsenskurs? Schade, solche Politik schadet uns und ist kontraproduktiv. Das gilt übrigens auch für andere Parteien finde ich.

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