Junge Grüne fordern Rollator-Spur neben Veloweg

27. Mai 2015 | Von | Kategorie: Schweiz
Auf dem Rollatorweg gelten maximal 2,4km/h. Berner können ihn somit auch ohne Rollator benutzen.

Auf dem Rollatorweg gelten maximal 2,4km/h. Berner können ihn somit auch ohne Rollator benutzen.

Zürich (den) – Es ist ein Vorschlag der besonderen Art. Bis 2018 sollen sämtliche Velowege der Stadt Zürich mit einer Rollator-Spur ausgerüstet werden. Zumindest, wenn es nach den Jungen Grünen geht. Eine entsprechende Motion wurde am Dienstagmorgen beim Stadtrat eingereicht. Co-Präsidentin Lea Rank erklärt die Idee.

„Senioren und Seniorinnen mit Gehhilfen sind meistens langsam unterwegs. Sie gelten im Strassenverkehr darum als besonders schutzbedürftig. Ausserdem ist es mühsam, mit dem E-Bike um sie herumzukurven“. Durch eine separate Spur soll Senioren die Möglichkeit der Entschleunigung geboten werden. Und das, ohne Berufstätige oder Menschen unter 40 Aufzuhalten, so die 19-Jährige.  „Wer mit vollbepackten Migrostüten nach Hause läuft, weiss, wie anstrengend das sein kann. Die Rollator-Spur wird darum alle 200 Meter durch eine gepolsterte Sitzgelegenheit ergänzt“, erklärt Rank. Wo dies aus Platzgründen nicht möglich sei, sollen Busspuren gestrichen oder PKW-Spuren in der Breite verringert werden. „Wir haben zwar das Wort „Junge“ in der Partei, aber die Alten über 40 sind uns nicht egal“, so Rank stolz.

Mehr Sicherheit für alle

Links im Bild eine motorisierte Version des gängigen Rollators.

Links im Bild eine motorisierte Version des gängigen Rollators.

Gemäss einem unabhängigen Gutachten, das die Jungen Grünen bei Greenpeace erstellen liessen, können dank der Rollator-Spur pro Jahr um die 20 Tonnen CO2 eingespart werden. „Die Rechnung ist simpel. Jede Seniorin, die morgens zur Stosszeit mit Rollator im Bus steht, blockiert den Platz dreier Stehpendler. Ausserdem brauchen Menschen mit Gehhilfen länger zum Ein- und Aussteigen, was zu mehr Abgasemissionen führt“, erklärt Rank.

Die Rollator-Spur sorge des Weiteren für mehr Sicherheit, bei den Senioren als auch bei den normalen Fussgängern. „Immer wieder ist von Rollatoren zu lesen, die unkontrolliert in Menschenmengen rasen. Mit der Spur könnten solche Unfälle verhindert werden. Mütter mit Kinderwagen könnten sie ausserdem benutzen, um langsame Fussgänger zu überholen.“ Vorerst planen die Jungen Grünen den Grossteil von Zürichs Strassen mit der zusätzlichen Spur auszustatten. In Bern mache ein entsprechendes Vorhaben hingegen keinen Sinn, da sich die Rollator-Spur geschwindigkeitstechnisch vom normalen Trottoir kaum unterscheiden würde. 

 

Bild oben: Flickr/Bas Bogers Bild unten: Flcikr/charlotteshj

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