Amsterdam (den) – Eins muss man der SVP lassen. Die grösste Partei des Landes macht Nägel mit Köpfen. Erst am Dienstag forderte Nationalrätin Andrea Geissbühler eine nationale Kampagne, um vor den Folgen des Cannabiskonsums zu warnen. Bereits Dienstagnacht sind mehrere Politiker der SVP nach Amsterdam gereist, um die Pläne Geissbühlers zu konkretisieren.
„Wir machen gute Fortschritte“, bestätigt Nationalrat Werner Hässig gegenüber dem Enthüller am Telefon. Dank der entspannten Atmosphäre der Amsterdamer Kaffeehäuser gehe die Planung zügig voran. „Einige von uns leiden zwar unter roten Augen, aber das kommt wahrscheinlich vom Jet-Lag oder dem Heuschnupfen.“
Glaubwürdigkeit wird verspielt
Es ist Hässig ein Anliegen, während des kurzen Telefongesprächs mit dem Enthüller, nochmals auf die Gefahren des Cannabiskonsums aufmerksam zu machen. „Kiffen ist mit enormen Risiken verbunden. Wer zum Beispiel mit einem Joint in der Hand einschläft, gefährdet sein eigenes Leben sowie das anderer!“
Auch habe Cannabis schon die ein oder andere Karriere zerstört. „Wer sich mit dem Zeug erwischen lässt, der setzt seine Glaubwürdigkeit aufs Spiel. Wir von der SVP würden so einen sofort aus der Partei werfen“, sagt Hässig überzeugt. Er selbst habe das Kraut noch nie geraucht. „Ich brauche keine Drogen. Das Leben macht auch so genug Spass. Hier in Amsterdam habe ich zum Beispiel total leckere Brownies und Kekse entdeckt.“
Hässig und seine Parteikollegen planen am Wochenende ein Treffen mit mehreren Drogenexperten. So sollen ihnen ein schwarzer Afghane, ein roter Libanese sowie ein grüner Türke die Gefahren des Graskonsums näher erläutern. Am Montag laute das Motto dann Haschta la vista, da die Rückreise in die Schweiz angetreten werden müsse. Möglicherweise bleibe aber noch Zeit genug für etwas Shopping oder eine Runde Ping Bong.
Bild oben: Flickr/Tracy Vierra
Wir waren ebenfalls in Amsterdam und konnten uns vor Ort ein Bild über Coffee-Shops machen (darüber haben wir berichtet). Diese Coffee-Shops sind mit unserer Kultur unvereinbar, weil dort kein Alkohol ausgeschenkt wird! Als wir Bier, Wein oder Schnaps bestellen wollten, wurde uns gesagt, dass der Konsum von harten Drogen wie Kokain, Alkohol oder Heroin nicht toleriert würde. Das zeigt klar, dass Kiffer asozial und intolerant sind und solche Coffee-Shops in der Schweiz verhindert werden müssen – weil sie nicht zu unserer Kultur passen!