Uno schockiert: Schweiz hält sich über 1. August nicht an Waffenruhe

4. August 2014 | Von | Kategorie: Schweiz
Eine perverse Zurschaustellung Kriegsmaterials.

Eine perverse Zurschaustellung Kriegsmaterials.

Bern (den) – Über das 1. August Wochenende wurden in der Schweiz rund drei Millionen Raketen abgefeuert. Somit haben sich weder die Romandie noch die Deutschschweiz an die vereinbarte Waffenruhe gehalten. UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon verurteilte den Einsatz von Raketen und Stinkbomben aufs Schärfste.

Auch US-Präsident Barack Obama kritisierte den Abbruch der humanitären Feuerpause, gestand aber ein, dass die USA weiterhin Raketen an die Schweiz liefern würden, um möglichst bald einen andauernden Friedenszustand herbeizuführen. 

Gemäss Angaben unseres Nahostschweiz Korrespondenten ist nicht eindeutig klar, wer das Feuer eröffnet hat. In Lausanne sollen gegen 16 Uhr erste Raketen in Richtung Zürich gezündet worden sein, etwa zeitgleich hätten Vermummte im thurgauischen Pfyn Leuchtpetarden in Richtung Genfersee geschleudert. Wie immer beschuldigen sich beide Seiten gegenseitig, die Waffenruhe gebrochen zu haben. Leittragend ist einmal mehr die Zivilbevölkerung, besonders Menschen, die am Sonntag arbeiten mussten.

Schulen und Spitäler betroffen

Das hässliche Gesicht der Auseinandersetzungen: Westlausannestadt gleicht einem Trümmerfeld.

Das hässliche Gesicht der Auseinandersetzungen: Westlausanne-Stadt gleicht einem Trümmerfeld.

Augenzeugen berichten, dass selbst Schulen, Wohnhäuser und Spitäler nicht vor den Feuerwerkskörpern sicher gewesen seien. Etliche Haustiere und Kleinkinder hätten durch die lauten Explosionen Traumata erlitten. „Es waren grauenhafte Stunden. Kinder starrten gebannt zum Himmel, unfähig sich zu bewegen“ sagt ein Bewohner von Westlausanne-Stadt. Aber auch in der Region rund um Islikon knallte es bis in die frühen Morgenstunden. „Wir wären zu Frieden und einer ruhigen Nacht bereit gewesen, die Welschen haben es einmal mehr verbockt!“, so ein Behördensprecher.

Alljährlich kommt es in der Schweiz am ersten August zu Feuergefechten zwischen Ost- und Westschweiz. Warum weiss eigentlich niemand so genau. Allerdings ist es verpönt, sich über den Konflikt eine Meinung  zu bilden, geschweige denn, diese öffentlich auszusprechen. Parallelen mit anderen Konflikten sind zufällig und ungewollt.

Bild oben: feuerwerk-handel.ch, Bild unten: Flickr/Stadtneurotiker

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